Das hat der niederländische Agrarstaatssekretär Henk Bleker nach einem Krisentreffen mit Vertretern der Vieh- und Fleischwirtschaft in Den Haag zugesagt. Bleker will sich auch dafür stark machen, dass auf europäischer Ebene eine hochrangige Expertengruppe (HLG) für den Schweinefleischmarkt nach dem Vorbild des Expertengremiums für den
Milchmarkt eingesetzt wird. Die angespannte Situation am europäischen Schlachtschweinemarkt steht am Montag auf der Tagesordnung des EU-Agrarrates. Er trifft erstmals unter dem Vorsitz des ungarischen Landwirtschaftsministers Sándor Fazekas in Brüssel zusammen. Dabei werden die Minister auch über die
Dioxinfunde in Futtermitteln in Deutschland beraten. Sie haben den jüngsten Preisrutsch am Schlachtschweinemarkt ausgelöst.
Die Fachgruppe Schweinehaltung im niederländischen
Bauernverband (LTO) begrüßte die Ankündigung Blekers. Der LTO hatte den Agrarstaatssekretär gemeinsam mit anderen Verbänden der Land- und Ernährungswirtschaft gestern zu einem Krisengespräch eingeladen. Zugleich hatten aufgebrachte Schweinehalter vorübergehend mehrere Schlachthöfe blockiert.
Der Fleischkonzern Vion senkte die Notierung für Schlachtschweine in den Niederlanden gestern um 9 Cent auf EUR 1,26 je kg Schlachtgewicht. Das Unternehmen reduzierte den Preis damit weniger stark als der Basispreis in Deutschland sank, nämlich um 23 Cent auf EUR 1,12 je kg. Der neue Vion-Preis soll für zwei Wochen gelten. Ihn erhalten nur Stammlieferanten. Bei gelegentlichen oder erstmaligen Lieferanten wird Vion 6 Cent je kg einbehalten und erst am Jahresende auszahlen. Das soll zu stabilen Lieferbeziehungen beitragen. Die Teilnehmer des Programms "Good Farming Star" erhalten hingegen einen Aufschlag von 6 Cent auf die Basisnotierung. Außerdem teilte Vion mit, frisches Schweinefleisch einzufrieren, um einen Beitrag zur Preisstabilisierung zu leisten. (BMLFUW/AIZ)