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21.03.2013 | 07:25 | Bienenhaltung 

Sachsen-Anhalt prüft Fördermöglichkeit für Imker

Magdeburg - Die CDU/SPD-Koalition in Sachsen-Anhalt macht sich für die Imker im Land stark, lehnt aber Beihilfen von 200 Euro pro Bienenvolk im Jahr ab.

Bienenvolk
(c) proplanta
«Solche Forderungen sind reiner Populismus», sagte Umweltminister Hermann Onko Aeikens (CDU). Die Landesregierung müsste dafür pro Jahr zwei Millionen Euro zahlen, das sei nicht zu finanzieren. Der SPD-Abgeordnete Jürgen Barth sagte, der Bestand an Bienen im Land sei zu gering, und unter den Imkern gebe es Nachwuchssorgen. 200 Euro pro Bienenvolk seien aber unrealistisch. Die Fraktion der Grünen hatte den Antrag eingebracht.

Der Landtag forderte die Landesregierung stattdessen auf, über die Entwicklung der Bienenzucht zu berichten. Dabei soll es unter anderem um Maßnahmen gegen Bienenkrankheiten oder eine bessere Vermarktung von Honig gehen. Auch Fördermöglichkeiten aus Mitteln der Europäischen Union sollen geprüft werden. Zwei Ausschüsse sollen sich nun mit dem Thema weiterbeschäftigen.

Die Grünen-Landtagsabgeordnete Dorothea Frederking sagte: «Die Imkerei ist der vergessene Teil der Landwirtschaft.» Es gebe zu wenige Bienenvölker im Land. «Wenn wir auch künftig noch Essen aus Sachsen-Anhalt auf dem Teller haben wollen, müssen wir dafür sorgen, dass es mehr Honigbienen und mehr Imkerinnen und Imker gibt.»

Der Imkerverband von Sachsen-Anhalt hatte vom Land mehr Engagement für die Bienenzucht gefordert. In Sachsen-Anhalt gebe es im Vergleich zu Bayern oder Baden-Württemberg nur ein Zehntel so viele Bienenvölker pro Hektar, sagte der Vorsitzende Falko Breuer der Nachrichtenagentur dpa. «In manchen Orten gibt es gar keine Imker mehr, da fehlen dann auch die Bienen im Garten.» Die derzeit rund 1.450 Verbandsmitglieder, davon nur 15 Berufsimker, halten rund 10.000 Bienenvölker.

Die Bienen seien nicht nur für die Landwirtschaft und einen großen Teil der Nahrungsmittelproduktion unabdingbar, sondern auch für den Erhalt der Artenvielfalt, sagte Breuer. Die Zahl der Hobbyimker sei seit 1990 von rund 7000 auf etwa 1.200 im Jahr 2008 gesunken. Seitdem sei die Zahl zwar wieder gestiegen, die Nachfrage nach Kursen sei teils sogar sehr groß. Jedoch würden jüngere Imker meist nur mit zwei oder drei Völkern anfangen, wogegen aufhörende ältere Imker oftmals 10 bis 15 Völker gehabt hätten.

Breuer sagte weiter, wichtiger als eine jährliche Zahlung sei die Förderung von Investitionen. Zudem müsse die Landesregierung Schulungen etwa zur Bekämpfung der Varroamilbe stärker unterstützen. Im Winter 2011/2012 seien 30 Prozent der Bienenvölker an der Milbe gestorben. Im jüngsten Winter seien die Schäden mit unter 10 Prozent dagegen deutlich niedriger.


Die Bedeutung der Biene

Bienen werden bereits seit mehr als 4.000 Jahren von den Menschen gehalten. Rund 80 Prozent der Kulturpflanzen sind nach Angaben der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft auf die Bestäubung durch die Honigbiene angewiesen. Experten schätzen den volkswirtschaftlichen Nutzen der Imkerei auf den 15-fachen Wert des Honigs. Auch für den Erhalt der Artenvielfalt in der Natur sind Bienen unentbehrlich. (dpa/sa)
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