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22.07.2018 | 10:36

Schwacher Fleischmarkt lässt Schweinepreis sinken

Bonn - Das Angebot schlachtreifer Schweine ist jahreszeitbedingt auf einem unterdurchschnittlichen Niveau und lässt sich hierzulande problemlos vermarkten.

VEZG-Preis sinkt um 3 Cent auf 1,41 Euro
VEZG-Preis sinkt um 3 Cent auf 1,41 Euro (c) proplanta
Dennoch musste die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) am vergangenen Mittwoch (18.7.) ihre Leitnotierung für Deutschland um 3 Cent auf 1,41 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) senken. Vorangegangen war laut VEZG ein massiver Preisdruck der Schlachtbetriebe, die diesen mit unzureichenden Fleischabsatzgeschäften und schwindenden Margen begründeten. Eine Woche zuvor hatten bereits Danish Crown in Dänemark und Vion in den Niederlanden ihre Ankaufspreise gesenkt.

Nahezu überall in Mittel- und Nordeuropa ist die Fleischnachfrage derzeit verhalten, da viele Urlauber ferienbedingt im Süden weilen und die Fleisch- und Wurstfabriken Betriebsferien haben. Allerdings macht sich die Marktschwäche auch südlich der Alpen bemerkbar, und der übliche saisonale Anstieg der Schweinepreise ist dort kaum ausgeprägt.

Der Grund dafür ist, dass auch die dortigen Fleischvermarkter Probleme mit einem recht gut versorgten EU-Binnenmarkt und dem niedrigen Preisniveau haben; zudem läuft der Export nach China nichtmehr so flott wie in früheren Zeiten. So wurde in Spanien am Mercolleida trotz des nicht sehr umfangreichen Lebendangebots und fallender Schlachtgewichte, am vergangenen Donnerstag mit 1,246 Euro/kg Lebendgewicht (LG) unverändert notiert.

In Italien reichte es nur zu einem Miniplus von 0,5 Cent/kg LG; dort sollen die Schlachter etwa 4 Euro Verlust je Schlachtschweinmachen. In Frankreich ist laut Marché du Porc Breton ein positiver Preiseffekt durch den Titelgewinn bei der Fußball-WM ausgeblieben; die Notierung konnte sich im Vorwochenvergleich um 0,4 Cent/kg SG befestigen.

Österreichs Notierung hält

Etwas überraschend ist, dass in Österreich der Verband der landwirtschaftlichen Veredlungsproduzenten (VLV) seine Leitnotierung am vergangenen Donnerstag auf dem Niveau von 1,48 Euro/kg SG halten konnte. Dies sei vor dem Hintergrund eines neuerlich sehr knapp versorgten Lebendmarktes geschehen, sei aber in Anbetracht der deutschen Preisreduktion nur auf geteilte Zustimmung der Abnehmer gestoßen, teilte der VLV mit.

Auch Danish Crown ließ seinen Ankaufspreis zuletzt stabil, hatte diesen aber seit Mitte Juni um insgesamt rund 8 Cent/kg SG gesenkt. Nach Angaben der EU-Kommission sind die Schlachtschweinepreise in den Mitgliedstaaten in der Woche zum 15. Juli im Mittel um 0,50 Euro oder 0,3 % auf 145,85 Euro/100 kg SG gestiegen. Dazu trug bei, dass die Schlachtbetriebe in Polen und Italien jeweils einen Aufschlag von 1,2 % für angelieferte Tiere zahlten.

In Spanien erhielten die Mäster 0,7 % mehr Geld. Für Dänemark wird von der Kommission ein Preisanstieg von 3,7 % ausgewiesen, was angesichts des reduzierten Ankaufspreises des Marktführers Danish Crown Fragen aufwirft. In Deutschland, Frankreich und den Niederlanden blieben die Schlachtschweinepreise den Brüsseler Daten zufolge unverändert.

Moderate Abschläge zwischen 0,3 % und 0,6 % mussten dagegen die Erzeuger in Finnland, Schweden, Ungarn, Rumänien und Belgien hinnehmen. Für Litauen wurde mit 2,2 % das stärkste Notierungsminus gemeldet.
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AgE
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