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27.07.2018 | 08:30 | Schweineschlachtung 

Rumänien: Vergleich von Schweineschlachtungen mit Auschwitz

Bukarest - Der rumänische Landwirtschaftsminister Petre Daea hat Notschlachtungen und die anschließende Verbrennung kranker Schweine in einem Atemzug mit dem Nazi-Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau genannt.

Schweineschlachtung
(c) proplanta
Die Opposition forderte deshalb am Donnerstag seinen Rücktritt. Der Sozialdemokrat sagte nach Angaben rumänischer Medien in einem Fernsehinterview, wegen der Schweinepest in zwei Zuchtbetrieben müssten insgesamt mehr als 60.000 Tiere notgeschlachtet werden. «Alle diese Schweine werden verbrannt (...), es ist eine außergewöhnliche Arbeit, es ist wie in Auschwitz, mein Herr», sagte Daea nach Angaben rumänischer Medien im Sender «Antena3». In Auschwitz-Birkenau ermordeten die Nazis bis zu 1,5 Millionen Menschen, vor allem Juden.

Das Internationale Auschwitz Komitee kritisierte Daea scharf. «Äußerungen und Vergleiche wie die des rumänischen Landwirtschaftsministers sind für Auschwitz-Überlebende zunehmend schwerer zu ertragen. Die dümmliche Bemerkung des rumänischen Landwirtschaftsministers zeigt nichts als dessen Grobheit und Sensationsgier. Er missbraucht «Auschwitz» und das Leid der Häftlinge. Auch seine Sätze sind ein Beleg dafür, wie in der politischen und öffentlichen Welt das Niveau der Erinnerung an Auschwitz und der Empathie mit den Opfern viel zu häufig nach unten gedrückt wird», erklärte in Berlin Christoph Heubner, der Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees.

Die Organisation von Überlebenden des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau wurde 1952 gegründet. Daea ließ am Donnerstag eine wohl als Entschuldigung gemeinte Erklärung veröffentlichen. «Ich erkläre meinen Respekt für alle Mitglieder der jüdischen Gemeinde und präzisiere, dass ich die sehr schwere Situation darstellen wollte, mit der derzeit die Schweinezüchter wegen der afrikanischen Schweinepest konfrontiert sind», heißt es in der Stellungnahme des Ministers. «Ich wollte nur meinen seelischen Schmerz (wegen der Schweinepest) ausdrücken und hoffe, verstanden zu werden!»
dpa
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