(c) proplanta Sie brachten Dutzende Tiertransportboxen und Plüschtiere mit. Die Boxen stünden für die Tiere, die die überfüllten Tierheime nicht mehr aufnehmen könnten, sagte der Leiter des Hamburger Franziskustierheims, Frank Weber. Er forderte, die 400 Millionen Euro, die die deutschen Kommunen nach seinen Angaben jährlich durch die Hundesteuer einnehmen, zweckgebunden für den Tierschutz auszugeben.
«Dem Tierschutz in Hamburg steht das Wasser bis zum Hals», erklärte der Hamburger Tierschutzverein von 1841. Er wirft dem Senat Untätigkeit vor. Für sein Tierheim an der Süderstraße hat der Verein zurzeit einen Aufnahmestopp für Katzen und Hunde verhängt. Laut einem Vertrag übernimmt die Stadt die Kosten für die Unterbringung von behördlich sichergestellten oder gefundenen Tieren. Der Vertrag sei aber nie angepasst worden, die städtischen Gelder deckten darum nur noch die Hälfte der Ausgaben, beklagte die Vereinsvorsitzende Janet Bernhardt.
«Die Lage in Hamburg ist typisch für die Lage bundesweit», sagte der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder. «Wir haben ein Staatsziel Tierschutz», fügte er hinzu. Das Grundgesetz verpflichte alle Institutionen, sich um den Tierschutz zu kümmern. Er forderte Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) auf, gemeinsam mit den Länderministern und kommunalen Verbänden eine Lösung für die Tierheime zu suchen.
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