Die Hochsetzung der Erfassungsgrenze auf 0,3 Hektar Gesamtwasserfläche der Teiche (ohne Forellenteiche) bzw. 200 Kubikmeter Gesamtanlagenvolumen der Forellenteiche, Becken und Fließkanäle hatte dabei kaum Auswirkungen auf das Gesamtergebnis.
Aquakultur ist definiert als die
Aufzucht von im Wasser lebenden Organismen, hierzulande fast ausschließlich von Fischen, bei denen etwa durch regelmäßige Fütterung oder Schutz vor natürlichen Feinden mit dem Ziel der
Ertragssteigerung in den Produktionsprozess eingegriffen wird. Krebstiere, Weichtiere und Algen spielen in Baden‑Württemberg kaum eine Rolle.
Nicht zur
Aquakultur zählen reine Angelteichbetriebe (Angelparks) und Aquarien- oder Zierarten. Die Fänge aus der Fluss- und Seenfischerei sind in den Ergebnissen der Aquakulturstatistik ebenfalls nicht enthalten.
Der Schwerpunkt der heimischen Erzeugung liegt mit 1.900 t auf der Regenbogenforelle. Rechnet man die Lachsforelle (eine spezielle Vermarktungsform der Regenbogenforelle), Bachforelle, See- und Bachsaibling sowie Elsässer Saibling (Kreuzung aus Bach- und Seesaibling) hinzu, so stehen die Forellenartigen mit 2.465 t für knapp 98 Prozent der Erzeugung aus Aquakultur im Südwesten.
Karpfen ist mit einer Jahreserzeugung 2016 von weniger als 32 t hierzulande nur eine Randerscheinung.
Insgesamt 106
Betriebe im Land widmeten sich 2016 der Aquakulturproduktion. Die 37 größten unter ihnen, also über ein Drittel, stehen dabei für rund 97 Prozent der Produktion. Im
Schnitt beziffert sich deren Jahresproduktion auf 66 t je Betrieb, während die übrigen 69 Betriebe im Mittel weniger als 1,3 t Fisch je
Betrieb erzeugten. Zwölf der 106 Betriebe produzieren ökologisch, insgesamt 277 t im vergangenen Jahr, und sind gemäß
Verordnung (EG) Nr. 834/2007 zertifiziert.
Ausgeprägte regionale Produktionsschwerpunkte liegen im Landkreis Sigmaringen (31 Prozent) und im Schwarzwald, wo die Nebenflüsse von Donau, Neckar und Rhein mit ihrer guten
Wasserqualität ideale Standortbedingungen bieten.