Diese steigen bei Silomais mit zunehmender Ausreife von ca. 200 Gramm/kg auf über 300 Gramm/kg Trockenmasse an, bei Lieschkolbenschrotsilage können sie etwa 420 Gramm/kg und bei Feuchtmais und Körnermais über 650 Gramm/kg Trockenmasse betragen.
Stärke ist hochverdaulich und liefert Energie. Für die Rationsplanung ist beim Wiederkäuer neben dem absoluten Stärkegehalt auch die Kalkulation der Versorgung mit pansenstabiler/beständiger Stärke von Bedeutung. Hintergrund ist die Erkenntnis, dass im Dünndarm verdaute Stärke im Vergleich zur im Pansen fermentierten Stärke eine effizientere Energienutzung bringt. Aus im Dünndarm verdauter Stärke steht direkt Glucose für energetische Zwecke und zur Bildung von Lactose zur Verfügung. Im Pansen wird Stärke vornehmlich zur Propionsäure abgebaut, aus der erst im Rahmen der Gluconeogenese in der Leber Glucose entsteht. Die begrenzte Kapazität der Glucoseverdauung im Dünndarm wird in den Orientierungswerten der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) durch die Angabe von Maximalwerten für die beständige Stärke berücksichtigt (siehe DLG-Information 1/2001 und 2/2001).
Auf Grund aktueller deutscher, französischer und dänischer in situ und in vivo Untersuchungen ergeben sich neue Erkenntnisse für die Beständigkeit der Stärke in silierten Maisprodukten. Nach diesen Untersuchungen wird die Stärke aus Maissilage beim Wiederkäuer zum überwiegenden Teil im Vormagen fermentiert. Erklärt wird die im Vergleich zu frischem und getrocknetem Mais hohe Fermentationsrate durch die Säureeinwirkung auf das Maiskorn in der Silage. Hierdurch werden die Stärkekörner so verändert, dass sie dem mikrobiellen Abbau in großem Ausmaß zugänglich sind. Der Arbeitskreis Futter und Fütterung der DLG hat daher für alle silierten Maisprodukte neue Orientierungswerte für die Stärkebeständigkeit formuliert und daraus entsprechende Konsequenzen für die Rationsplanung beschrieben.
Interessenten können die neuen Empfehlungen ab sofort im Internet unter
www.DLG.org, Landwirtschaft, Futtermittel.NET, Fachinfos, Rind einsehen und herunterladen. Die neuen Werte sind bereits in der Datenbank Futtermittel (
http://datenbank.futtermittel.net) berücksichtigt. (DLG)