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03.12.2009 | 20:41 | Artenschutz 

Riesenlachs in der Sieg - Erfolgreiches Wanderfischprogramm in NRW

Recklinghausen - Dr. Heiner Klinger, Leiter der Lachs-Aufzuchtstation des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW in Kirchhundem-Albaum ist begeistert: „Ein 113 cm langer Riesenlachs mit einem Gewicht von 13 kg ist in die Sieg zurückgekehrt.“

Lachse
(c) Bill Perry - Fotolia.com
Jeder heimkehrende Fisch ist für die Albaumer Biologen ein großer Erfolg und kostbar. So freut man sich in der Aufzuchtstation aktuell über 273 Lachsfänge im Sieggebiet.

Bei der heutigen Präsentation des Lachsaufstiegs an der Agger bei Troisdorf bezeichnete Umweltminister Uhlenberg die erfolgreiche Kooperation im Wanderfischprogramm NRW als Vorzeige-Landesprogramm. Es basiere auf einer soliden fachlichen Grundlage, aktiver Bürgerbeteiligung und ehrenamtlichem Einsatz. „NRW ist führend bei der Lachs-Wiederansiedlung in Mitteleuropa, ein deutliche Fortschritte in der Gewässerentwicklung folglich belegbar“, so Uhlenberg. Und weiter: „Die Nachhaltigkeit in den biologischen Zielen steht bei uns im Mittelpunkt. Der dauerhafte Erhalt eigenständiger Wanderfischbestände ist dabei von großer Bedeutung.“

Nahezu 300.000 Jungfische wachsen jedes Jahr in Kirchhundem-Albaum heran. Im Rahmen des umfangreichen Wanderfischprogramms - Wiederansiedlung des Lachses - werden sie anschließend in den Zuflüssen des Rheins ausgesetzt und bei Ihrer Rückkehr zu den Laichplätzen an Kontrollstationen registriert.

Rund 60 Lachspaare sind mittlerweile von den Kontrollstationen zum LANUV transportiert worden. Diese Rückkehrer werden die Zucht weiterführen. „Mit ihnen ist das erforderliche Kontingent aufgefüllt und die Generationenfolge der Genbank gesichert“, erläutert Klinger. Nach dem Fang von sechs weiteren Männchen sei die Fangsaison beenden und die Restzeit der diesjährigen Aufstiegssaison werde mit einem elektronischen Zählgerät verfolgt.

Ohne die Hilfe des Menschen hätte der Lachs auch an der Sieg, Deutschlands Lachsfluss Nummer eins, noch keine Chance. Hörten die Fischereiökologen jetzt damit auf, Jungfische in den Nebenflüssen des Rheins auszusetzen, wäre das Comeback der Lachse am Rhein trotz einem steigenden Anteil von Naturvermehrung, bald wieder dahin. Mit Hilfe der Kontrollstationen lassen sich Rückschlüsse auf den Erfolg der laufenden Maßnahmen zu Schutz und Entwicklung der Gewässer ziehen. Je mehr Fische zurückkehren und erfolgreich ablaichen, desto näher rückt das Ziel intakter und naturnaher Gewässer in NRW, die einen sich selbst tragenden und nutzbaren Lachsbestand haben. (LANUV NRW)
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