Seit Beginn der Pandemie sind viele Menschen in der Natur unterwegs. In den nächsten Wochen und Monaten sollten sie dabei in Niedersachsen auf Zecken achten, die gefährliche Krankheiten übertragen können. Bundesweit gab es 2020 einen Rekord an FSME-Fällen. (c) proplanta
Nach einem Stich sei es wichtig, die Zecke schnell zu entfernen. Die Spinnentiere können die gefährlichen Krankheiten
Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Borreliose übertragen. Als FSME-Risikogebiet gilt seit 2019 in Niedersachsen nur der Landkreis Emsland. Die Ständige Impfkommission empfiehlt in Risikogebieten eine Impfung gegen FSME.
Bundesweit gab es im vergangenen Jahr 704
FSME-Meldefälle - dies war die größte Zahl seit Einführung des Infektionsschutzgesetzes. Gründe hierfür können nach Angaben des Gesundheitsamtes der Klimawandel sowie das veränderte Freizeitverhalten sein.
Wegen der Pandemie haben sich mehr Menschen in Deutschland draußen aufgehalten und Ausflüge in die Natur gemacht. In Niedersachsen wurden 2020 allerdings nur vier FSME-Fälle gemeldet, im Jahr davor waren es elf Fälle - davon hatten sich allerdings drei Betroffene nicht in Niedersachsen angesteckt.
Eine
Borreliose können Erkrankte meist an einer Rötung rund um den Zeckenstich erkennen, die sich auch noch sechs Wochen später bilden kann. Meist verläuft die Krankheit wie ein grippaler Infekt, allerdings ist bei einem Teil der Patienten auch das Nervensystem betroffen. Die Krankheit ist nicht meldepflichtig, es wird aber davon ausgegangen, dass Borrelien in bis zu 30 Prozent der Zecken vorkommen. Es gibt keine Impfung gegen Borreliose, sie ist aber behandelbar.
Zecken finden sich meist im kniehohen Gras an Waldrändern, in Gärten oder Parks. Als Schutz gelten festes Schuhwerk, möglichst den Körper bedeckende Kleidung und zeckenabweisende Hautschutzmittel. Nach Spaziergängen sollte man sich sofort gründlich absuchen. Die winzigen Tiere, die sich bereits festgebissen haben, können mit einer Pinzette oder einer sogenannten Zeckenkarte vorsichtig entfernt werden.