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05.08.2010 | 12:51 | Milchviehhaltung 
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PETA: Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern belügt Verbraucher

Datzetal / Gerlingen - Am Montag veröffentlichte die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e. V. eine neue Undercover-Recherche zu einem milchproduzierenden Hof in Datzetal.

Tierschutz in der Milchviehhaltung
Anstatt sich von den dokumentierten Tierquälereien zu distanzieren und Konsequenzen zu ziehen, hat der Sprecher des Bauernverbands Mecklenburg-Vorpommern, Rainer Tietböhl, jetzt PETA öffentlich beleidigt. In Presseberichten (z. B. Meldung vom 04.08.10) behauptet Tietböhl, dass Dr. Edmund Haferbeck, PETA-Mitarbeiter und promovierter Agrarwissenschaftler mit der Spezialausrichtung Tierproduktion, lügen würde, wenn er die konventionelle Tierproduktion als systemimmanente Tierquälerei bezeichnet. PETA bleibt jedoch bei dieser fachwissenschaftlichen Wertung und bezichtigt nun im Gegenteil den Bauernverband der Lüge.

Ständige Enthüllungen von systemimmanenten Tierquälereien in deutschen Intensivtierhaltungen, der Skandal bei Wiesenhof und die rechtskräftige Verurteilung eines Vorzeigebetriebes des vom Bauernverband geförderten blauen QS-Siegels zeigen laut PETA ganz deutlich: Der Verbraucher wird getäuscht, wenn nicht sogar betrogen. PETA fordert einen Subventions-Stopp für tierische Produkte und die sofortige Herausnahme aller tierischen Produkte aus dem verminderten Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent. Denn dieser soll zur Förderung des Allgemeinwohls dienen und muss daher für gesundheitsschädigende Produkte wie Fleisch oder Milch abgelehnt werden.

„Die alltäglichen Grausamkeiten in den ca. 100.000 agrarindustriellen Betrieben in Deutschland werden u.a. von verbrauchertäuschenden Siegeln wie dem QS-Label saubergewaschen“, so Dr. Edmund Haferbeck. „Und die Bauernverbände propagieren diese angeblichen Prüfsiegel, um den Konsumenten ein gutes Gewissen zu machen und sie zum Kauf ihrer agrarindustriellen Tierqual-Produkte zu animieren.“ Der Deutsche Bauernverband (DBV) wurde erst kürzlich der Lüge überführt: Das Landgericht Berlin hat eine Einstweilige Verfügung erlassen (Beschluss v. 26.07.2010, Az. 31 0 243/10), der dem DBV unter Androhung von 250.000 Euro Ordnungsgeldstrafe oder sechs Monaten Ordnungshaft untersagt zu behaupten, PETA breche in Tierställe ein und verwüste diese, PETA würde kriminell arbeiten oder PETA würde Filmmaterial verfälschen. Es ist nachgewiesen und behördlich wiederholt bestätigt: PETAs Filmdokumente zeigen die ausschließliche Wahrheit. (Peta)
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Kommentare 
sandy schrieb am 02.12.2010 14:22 Uhrzustimmen(125) widersprechen(66)
Ich war auch schon auf einigen Bauernhöfen, und habe sehr viel leid gesehn. Für mich ist ein guter Bauer nur der, der seine Kühe auf der Wiese hält, und der Kuh sein Kalb läst . Leider sind die ausgestorben.
Lügner? schrieb am 05.08.2010 18:09 Uhrzustimmen(136) widersprechen(83)
Wenn Dr. Haferkamp behauptet das die Tierquälerei systemrelavant ist, dann behauptet er das alle Bauern quälen. Das ist in meinen Augen eine Lüge. Ich hätte bis heute nicht angenommen das man PETA und insbesondere Dr. Haferkampf beleidigen könnte.
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