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27.09.2007 | 16:21 | Tierschutz in Deutschland 

Deutschland weltweit führend im Tierschutz

Berlin - Mit der Freiland-, Boden- und Kleingruppenhaltung von Legehennen nimmt Deutsch­land europa- und weltweit eine Vorreiterrolle ein.

Welttierschutztag
(c) proplanta
Nach Ende einer Übergangszeit bis Ende 2008 werden mehr als 50 Prozent der Legehennen in Boden- und Freiland­haltungs­systemen gehalten, die andere Hälfte in der neuen Klein­gruppen­haltung. Dies stellten der Deutsche Bauernverband (DBV) und der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) zum Welttierschutztag am 4. Oktober 2007 fest.
 
Der Bauernverband entwickelte seit 1998 gemeinsam mit Verhaltensforschern, Ministe­rien, Geflügelwirtschaft und Herstellern von Stallbauten das tiergerechte Haltungssystem Kleingruppe. Damit werden laut wissen­schaftlichen Untersuchungen Spitzenwerte bei Tiergesundheit und Tierverhalten, aber auch bei Produktqualität, Hygiene, Emissionen und Arbeitsplatz­bedingungen erreicht. Neben dem größeren Platzangebot bietet die Kleingruppenhaltung Sitzstangen als erhöhte Ruhezone, ein abgedunkeltes Nest zur ungestörten Eiablage sowie Einstreuflächen zum natürlichen Scharren, Picken und Staubboden.
 
Bundestag und Bundesrat hatten im Frühjahr 2006 die Tierschutznutztier-Haltungs­ver­ordnung geändert mit wesentlich strengeren Anforderungen bei den Haltungsbedingun­gen als die EU vorgibt. Damit wurde der Kleingruppenhaltung in Deutschland zum Durchbruch verholfen und der besonderen Sensibilität dieses Themas bei den Ver­brauchern Rech­nung getragen, wie das Bundeslandwirtschaftsministerium damals feststellte. Die Klein­gruppenhaltung trägt dem Staatsziel Tierschutz Rechnung und ermöglicht eine nach­haltige Wirtschaftsweise, urteilte das Ministerium. Dies beweist einmal mehr, dass die deutschen Landwirte mit ihrer Tierhaltung den Verbraucherwünschen entgegen kommen und trotzdem Arbeitsplätze dieser Branche im Wettbewerb gesichert werden, erklärte der DBV.
 
Die tiergerechte Umstellung auf Boden-, Freiland- und Kleingruppenhaltung kann aber nur erfolgreich sein, wenn die Verbraucher diese Anstrengungen mit einer entsprechenden Nachfrage nach einheimischer Ware unterstützen. Der deutsche Selbstversorgungs­grad bei Eiern liegt bei 70 Prozent, statistisch werden pro Jahr 206 Eier pro Kopf verbraucht. Ziel muss es sein, in absehbarer Zeit auch die noch importierten und meist aus der alten Käfighaltung stammenden Eier durch die tiergerechte deutsche Produktion zu ersetzen. (PD)
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