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21.10.2009 | 19:22 | Umweltschutz  

«AAUs»: Staatliche Emissionszertifikate

Luxemburg - Polen und eine Reihe weiterer mittel- und osteuropäischer Länder wie Ungarn oder das Baltikum fordern, ungenutzte Verschmutzungsrechte in die Zeit nach dem Auslaufen des Kyoto-Protokolls übertragen zu dürfen.

Emissionen
(c) proplanta
Diese staatlichen Emissionszertifikate heißen in der Fachsprache «Assigned Amount Units», kurz AAUs. Sie geben den Kyoto-Unterzeichnerstaaten das Recht, bestimmte Mengen des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) auszustoßen. CO2 gilt als wesentlicher Verursacher der Erderwärmung. Benötigt ein Land weniger AAUs als es besitzt, kann es sie verkaufen.

Als sich die internationale Staatengemeinschaft 1997 auf das Kyoto-Protokoll einigte, bekamen einige Länder mehr Verschmutzungsrechte zugeteilt als nötig gewesen wäre. So sollten sie dazu gebracht werden, das Protokoll zu unterzeichnen. Jetzt haben vor allem Russland und die Ukraine große Mengen übrig, aber auch zahlreiche osteuropäische Länder - ohne dass dahinter wirklich Klimaschutzanstrengungen stünden. So ist beispielsweise in den ehemaligen Ostblockstaaten die Schwerindustrie weiter zurückgegangen, auch die Wirtschaftskrise führt zu CO2-Reduktionen.

In Zahlen ausgedrückt: International sind zwischen 8 und 10 Gigatonnen AAUs übrig, zu einem geschätzten Preis von 10 Euro je Tonne - macht 100 Milliarden Euro. Höchstens ein Fünftel davon sind in EU-Hand. Experten warnen, dass dies mehr als die Hälfte der notwendigen Einsparungen nach 2020 ausmacht, soll die Erderwärmung auf höchstens 2 Grad begrenzt werden. Die EU-Kommission, aber auch Länder wie Deutschland sind deshalb gegen die Übertragbarkeit. Notwendig ist aber eine Art Mechanismus, damit die Zertifikate nicht einfach verfallen. (dpa)
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