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29.03.2010 | 20:56 | Biodiversitätsforschung  

"Zur Biodiversität darf es nicht nur Lippenbekenntnisse geben"

Berlin - Der Klimawandel sowie der Verlust an Biodiversität sind die beiden zentralen Umweltprobleme des 21. Jahrhunderts.

Zur Biodiversität darf es nicht nur Lippenbekenntnisse geben
Gerade in diesen beiden Feldern gilt es, schnell und entschieden zu handeln. Dennoch wird die Bedeutung der Biodiversität nach wie vor unterschätzt. Mit der Konferenz "Biodiversitätsforschung - Meilensteine zur Nachhaltigkeit!" will das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die öffentliche Wahrnehmung noch gezielter auf das Thema Biodiversität lenken.

"Biodiversität darf nicht länger nur ein Schönwetterthema sein. Die Kommunikation zwischen Biodiversitätsforschung und Biodiversitätspolitik muss vertieft und Entwicklungszusammenarbeit und Biodiversitätsschutz enger miteinander gekoppelt werden", sagte der Parlamentarische Staatssekretär im BMBF, Dr. Helge Braun, zur Eröffnung der Konferenz. Und weiter: "Zur Biodiversität darf es nicht nur Lippenbekenntnisse geben. Deshalb werden wir in den kommenden Jahren den Anteil für Biosphärenforschung erhöhen."

Im Blickpunkt der Konferenz steht das Forschungsprogramm BIOLOG "Biodiversität und globaler Wandel", das die biologische Vielfalt unter dem Einfluss von Klima- und Landnutzungsänderungen untersucht hat und nun nach zehn Jahren zu Ende geht. Die praxisrelevanten Erkenntnisse wurden in Handlungsoptionen zusammengetragen, die sowohl den Schutz der Biodiversität als auch die Einkommenssicherung im Blick haben. Die Handlungsoptionen richten sich an Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung, an Wissenschaftler und an die interessierte Öffentlichkeit.

Deutlich wird, dass die Förderung von transdisziplinärer und interdisziplinärer Biodiversitätsforschung bei den Anwendern aus der Praxis als Gewinn betrachtet wird. Staatssekretär Braun dazu: "Wir müssen Lösungswege finden, wie wir mit den Nutzungskonkurrenzen umgehen können und ökonomisch tragfähige Alternativen entwickeln, die auch den Erhalt der Biodiversität ermöglichen."

Mit diesem Förderansatz zeigen das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die BIOLOG-Wissenschaftler, dass fächer- und Interessensgruppen übergreifende Forschungsansätze notwendig sind. Damit will Deutschland seinen internationalen und nationalen Verpflichtungen zum Schutz der Biodiversität nachkommen.

Die vielschichtige Konferenz bietet neben Fachvorträgen auch Parallelforen mit World Café Charakter, eine Ausstellung und einen abendlichen "Salon der Vielfalt". Bei letzterem werden Soziologen, Psychologen, Medienexperten und Biodiversitätsforscher gemeinsam diskutieren, warum wir uns nach wie vor so schwer tun, wissenschaftliche Erkenntnisse in konkretes Handeln umzusetzen. Mit Blick auf die im kommenden Oktober stattfindende Übergabe des Vorsitzes der Convention on Biological Diversity von Deutschland an Japan brachten eingeladene Vertreter des japanischen Umweltministeriums und der Wissenschaft ihre Erfahrungen und Planungen für die Zukunft in die Diskussionen mit ein.

Das BMBF nutzt das "Internationale Jahr der biologischen Vielfalt 2010", um das Thema stärker in das politische und öffentliche Bewusstsein zu rücken und in wichtige politische und gesellschaftliche Prozesse zu integrieren. Biodiversitätsforschung ist zudem ein wichtiger Bestandteil des neuen Forschungsrahmenprogrammes "Forschung für nachhaltige Entwicklungen", welches das BMBF mit ca. 2 Mrd. Euro bis 2015 fördern wird.

Weitere Informationen finden Sie unter http://www.biolog-veranstaltung.de (bmbf)
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