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20.05.2014 | 13:40

Die Flutkatastrophe 2013 - Rekord-Pegelstände und Chaos

Flutkatastrophe 2013
(c) proplanta

Ablauf der Flutkatastrophe 2013



Überschwemmungen, Deichbrüche, Verkehrschaos: Eine  schwere Flut hat 2013 große Teile Deutschlands und einige Nachbarländer wie Tschechien heimgesucht. Für Mitte Mai bis Anfang Juli listet das Bundesinnenministerium elf betroffene Bundesländer auf - besonders stark traf es den Osten und Süden. Ein Rückblick:

26./27. Mai: Der vermutlich regenreichste Ort Deutschlands ist Sankt Englmar (Bayern). Dort fallen innerhalb einer Nacht 97 Liter pro Quadratmeter. Heftigen Regen gibt es auch in Niedersachsen, Hessen, Thüringen und Sachsen. Teilweise treten Flüsse über die Ufer.

30. Mai: Das erste Todesopfer wird aus Niedersachsen gemeldet. In der Region Hannover stirbt eine Radfahrerin, die von einer überfluteten Straße in den Fluss Leine geschwemmt wurde.

2. Juni: In Städten und Kreisen in Bayern, Thüringen und Sachsen gilt Katastrophenalarm. Tschechiens Regierung ruft den Notstand aus.

3. Juni: In Bayern, Thüringen und Sachsen müssen Zehntausende ihre Häuser verlassen. In Passau erreicht die Donau mit gut 12,80 Metern den höchsten Stand seit 1501.

4. Juni: Kanzlerin Angela Merkel (CDU) verspricht Opfern bei einem Besuch in den Flutgebieten mindestens 100 Millionen Euro für rasche Hilfen. In Deggendorf und Straubing (Bayern) sowie in Bitterfeld (Sachsen-Anhalt) müssen rund 10 600 Menschen ihre Häuser verlassen.

5. Juni: Mit 8,09 Metern wird am Pegel Halle-Trotha (Sachsen-Anhalt) der höchste Stand der Saale seit 400 Jahren gemessen. Auch die Elbe steigt weiter.

6. Juni: Der Flutscheitel der Elbe erreicht Dresden, bleibt mit 8,76 Metern aber unter dem Wert von 2002.

7. Juni: Bundesweit kämpfen 70 000 Feuerwehrleute und mehr als 11 300 Bundeswehrsoldaten gegen die Flut. Die südbrandenburgische Kleinstadt Mühlberg an der Elbe wird geräumt. Die Flut erreicht Sachsen-Anhalt.

8. Juni: In Magdeburg ist der Pegelstand mit 7,40 Metern rund 70 Zentimeter höher als 2002.

9. Juni: In Magdeburg müssen sich 23 000 Menschen in Sicherheit bringen. Anschlagsdrohungen gegen Deiche lösen zusätzlich Unruhe aus. Bundespräsident Joachim Gauck besucht Flutgebiete an Saale und Elbe.

10. Juni: Tausende Menschen müssen sich nach einem Deichbruch bei Fischbeck in Sachsen-Anhalt in Sicherheit bringen. Die ICE-Strecke über die Elbe nahe Stendal wird gesperrt - daraus werden fünf Monate.

11. Juni: Während sich die Lage in Sachsen weiter entspannt, bleiben die Wassermassen zum Beispiel in Brandenburg bedrohlich. Unwetter in Bayern führen zu einer neuen Hochwasserwelle auf der Donau.

12. Juni: Das Wasser bedroht nach dem Deichbruch bei Fischbeck tausende Menschen, es kommt zu Evakuierungen. In einigen anderen Hochwasserregionen sinken oder stagnieren die Pegelstände allmählich. Die Furcht vor Brüchen aufgeweichter Deiche bleibt jedoch bestehen.

14. Juni: Ein Ende der Flutkatastrophe ist in Sicht, Menschen dürfen wieder in ihre Häuser zurück - allerdings nicht in Sachsen-Anhalt. Dort müssen Tausende in über 20 Ortschaften ihre Wohnungen verlassen.

15. Juni: In Sachsen-Anhalt werden zwei Lastkähne in der Elbe versenkt, um eine rund 90 Meter lange Lücke im Deich zu verkleinern. Später schließen Helfer das Leck mit einem weiteren Schiff.

19. Juni: Das Hochwasser geht zurück - mehrere tausend Menschen vor allem in Sachsen-Anhalt müssen noch längere Zeit warten, bis sie in ihre Häuser zurück können. Die Bahn stellt einen neuen Fahrplan auf.

28. Juni: Der Bundestag billigt einen Hilfsfonds für die Flutopfer in Höhe von acht Milliarden Euro.
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