Hochwasser in Russland: 50.000 Menschen betroffen
Die schlimmsten
Überschwemmungen seit 120 Jahren im Osten Russlands betreffen nach offiziellen Angaben inzwischen bereits mehr als 50.000 Menschen. Das
Hochwasser entlang des Flusses Amur an der Grenze zu China habe bislang vor allem kaum besiedelte Gebiete erreicht, sagte Regionalminister Viktor Ischajew am Donnerstag der Agentur Interfax zufolge. Nun rüsteten sich jedoch Großstädte wie Chabarowsk und Komsomolsk am Amur gegen die Fluten.
In Chabarowsk mit fast 600.000 Einwohnern standen mehrere Straßen unter Wasser, Hunderte wurden in Sicherheit gebracht. Eine Massenevakuierung sei aber nicht geplant, teilte der Zivilschutz mit.
Der Pegelstand des Amur stieg auf den Rekord von 7,10 Metern. Erwartet werde ein Höchstwert von bis zu 7,80 Metern. Die Dämme halten das Wasser nach offiziellen Angaben bis zu einer Höhe von acht Metern ab. Zwei Wasserkraftwerke nahe der Pazifikküste liefen voll und wurden aus Sicherheitsgründen in den Notstandsmodus geschaltet.
Wegen der kritischen Lage im Grenzgebiet telefonierte Ministerpräsident Dmitri Medwedew mit seinem chinesischen Amtskollegen Li Keqiang. Die Nachbarländer wollten sich bei der Beseitigung der Hochwasserschäden helfen, teilte die Regierung in Moskau mit. (dpa)