Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
25.07.2021 | 13:59

Helfer im Flutgebiet: Das sprengt alle Vorstellungskraft

Unwetterschäden
Auch die Einsatzkräfte in dem rheinland-pfälzischen Katastrophengebiet erleben Schreckliches. Wie sehr sie das alles belastet, tritt meist erst nach ihrer Rückkehr nach Hause zutage. (c) proplanta

Übergriffe auf Helfer in Flutgebieten - Polizei prüft THW-Berichte



Das Technische Hilfswerk berichtet von Übergriffen auf Helfer im Hochwassergebiet. Diese sollen beschimpft und mit Gegenständen beworfen worden sein. Die Polizei prüft die Vorfälle.


Helfer in den westdeutschen Flutgebieten sind laut dem Technischen Hilfswerks (THW) bei ihrem Einsatz angegangen worden. «Leider kam es in den letzten Tagen vereinzelt zu Übergriffen gegen unsere ehrenamtlichen Helfer», hatte das THW am Wochenende auf Twitter erklärt. Helfer seien beschimpft und mit Müll beworfen worden. Anzeigen liegen der Polizei in Rheinland-Pfalz bisher nicht vor. Man prüfe die Schilderungen aber auf strafrechtlich relevantes Verhalten, sagte ein Sprecher in Koblenz am Sonntag.

Entsprechende Übergriffe hatte zuvor die Vize-Präsidentin des THW, Sabine Lackner, dem RTL/ntv-«Frühstart» geschildert. Dem Nachrichtenportal «Zeit Online» erklärte sie zudem: «Das sind Vorfälle, die ich in meiner Zeit beim Technischen Hilfswerk in 20 Jahren noch nicht erlebt habe.»

Die Mitarbeiter seien nicht nur mit den Resten von Hausrat beworfen worden, sondern auch fotografiert worden, «was unsere Freiwilligen und wir bei unserer Arbeit natürlich bedrohlich finden». Die Angreifer hätten teilweise mit gefälschten Journalistenausweisen agiert.

Am Samstagnachmittag habe sich die Situation weiter zugespitzt. Sie habe erlebt, dass «einige Menschen mit Sprinter vorgefahren sind und auch Falschinformationen in der Bevölkerung vor Ort streuen». Die THW-Helfer hätten sich nicht abschrecken lassen, sondern weiter geholfen.

Die Polizei Koblenz zeigte sich bestürzt über die Berichte. Man versuche, die Vorfälle zu verifizieren. Man sei darauf angewiesen, dass sich Leute, die von den Übergriffen betroffen waren, meldeten.

Auch der Polizei in Nordrhein-Westfalen sei kein Vorfall in diese Richtung bekannt, sagte ein Sprecher der Landesleitstelle am Wochenende. «Uns liegen dazu keine Informationen vor.»

Im Katastrophengebiet an der Ahr hatte die Polizei bereits vor Aktivitäten von Rechtsextremisten und der sogenannten Querdenker-Szene gewarnt. In dem von den Überflutungen besonders stark betroffenen Kreis Ahrweiler war ein polizeiähnlicher Wagen mit der Aufschrift «Friedensfahrzeug» gesehen worden. Nach Erkenntnissen der Polizei war am Dienstag aus diesem Fahrzeug heraus die Falschmeldung verbreitet worden, die Zahl der Einsatzkräfte werde verringert.
dpa
zurück
Seite:12
weiter
Kommentieren

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Ermittlungsakte zur Flutkatastrophe an der Ahr geschlossen

 Aprilwetter zeigt sich kühl und regnerisch

 Ermittlungen zur Ahrflut eingestellt

 Nasskaltes Wetter im Südwesten - Regen, Graupel und im Bergland Schnee

 Unwetter in Deutschland wütet in der Nacht zum 15. April 2024

  Kommentierte Artikel

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger