Der französische
Bauernverband (FNSEA) forderte vergangene Woche gemeinsam mit den Organisationen der
Junglandwirte (JA) und Schafhalter (FNO), einen Plan zur Rettung der Weidetierhaltung aufzulegen und die Angriffe auf Nutztiere auf null zu bringen.
Ziel müsse es sein, die
Tierhalter und ihre Herden zu schützen sowie die
Landschaftspflege und den Tourismus in den ländlichen Räumen zu erhalten. Zu diesem Zweck plädieren die Verbände unter anderem für erleichterte Abschüsse und die Einbeziehung von Jägern in das Bestandsmanagement, das bislang in offizieller Hand liegt. Zudem sollte der Einsatz von Nachtzieltechnik bei der Verteidigung der Herden erlaubt werden.
Nach Ansicht des
FNSEA und seiner Mitstreiter ist der bisherige Ansatz des Wolfsmanagements gescheitert. Die Ausbreitung des Raubtiers sei außer Kontrolle geraten, während die Weidetierhaltung langfristig nicht mehr möglich sein werde. Verbandsangaben zufolge sind die Ausgaben für das Management von 28 Mio. Euro im Jahr 2018 innerhalb von drei Jahren auf 35 Mio. Euro angestiegen. 2021 hat es nach offiziellen Zahlen 3.537 Wolfsangriffe gegeben, denen 10.826 Nutztiere zum Opfer fielen.
Ein stark erhöhtes Aufkommen von Wolfsübergriffen auf Nutztiere beobachtet derweil hierzulande auch das sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG). Laut deren Fachstelle Wolf gab es in diesem Jahr im Bereich zwischen Löbau, Niederseifersdorf und Görlitz sowie Weißenberg im Landkreis Bautzen vermehrt Übergriffe von Wölfen auf Schafe, Ziegen und Gehegewild.
In den meisten Fällen seien die Tiere ausreichend geschützt gewesen. Der 1,8 m hohe Festzaun sei aber in mindestens zwei Fällen überklettert worden, berichtete das
LfULG unter Verweis auf die Dokumentation der Rissbegutachtung. Die von dem Tierhalter getroffenen Schutzmaßnahmen seien über den geforderten Mindestschutz hinausgegangen.