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10.06.2014 | 15:35 | Unwetter 2014 

Aktuelle Unwetterbilanz in NRW

Düsseldorf - Nach dem Unwetter mit mindestens sechs Toten in Nordrhein-Westfalen drohen auch in anderen Regionen Deutschlands erneut heftige Gewitter.

Sturmschäden
(c) Scott Leman - fotolia.com
«Dabei kann es schweren Hagelschlag, heftigen Starkregen und orkanartige Böen oder Orkanböen geben», meldete der Deutsche Wetterdienst (DWD) für Dienstag. Ausgenommen seien «höchstens» der Südosten und der äußerste Nordwesten Deutschlands - hier seien die Gewitter seltener und schwächer, aber nicht ausgeschlossen.

Nordrhein-Westfalen hatte nach Einschätzung von Wetterexperten eines der stärksten Unwetter seit Jahren erlebt. Vor allem dort, aber auch in Niedersachsen hatte es am Montagabend und in der Nacht zum Dienstag schwere Schäden gegeben. Umgestürzte Bäume rissen Ampelmasten und Stromleitungen ab oder begruben Autos unter sich. Wassermassen überschwemmten Straßen.

Wegen herabgefallener Äste und umhergeflogenen Trümmerteilen war auf vielen Straßen auch am Dienstag kein Durchkommen. Beschäftigte hatten Mühe, zur Arbeit zu kommen. Etliche Züge und Straßenbahnen konnten nicht fahren. Auf den Autobahnen Nordrhein-Westfalens meldete der Westdeutsche Rundfunk am Morgen insgesamt 300 Kilometer Stau - einige der Fernstraßen waren zum Teil gesperrt.   Drei Menschen starben in Düsseldorf, als eine große Pappel auf eine Gartenlaube stürzte, in der sie Zuflucht gesucht hatten. Die Rettungskräfte konnten die zwei Männer im Alter von 56 und 53 Jahren sowie eine 52 Jahre alte Frau nur noch tot bergen.

Die Feuerwehr konnte sechs weitere Menschen aus den Trümmern des Gartenhauses befreien. Im rund 20 Kilometer entfernten Krefeld kam ein Radfahrer durch einen Stromschlag ums Leben. Ein Baum beschädigte eine Stromleitung, die den Radfahrer traf. Auch in Köln starb ein Radfahrer: Vermutlich wegen eines Blitzeinschlags sei eine etwa 20 Meter hohe Buche durchgebrochen und auf den Mann gestürzt, hieß es von der Polizei. In Essen kam ein Mann ums Leben, als er kurz vor Mitternacht die Fahrbahn räumen wollte. Nach Angaben der Feuerwehr brach er dabei plötzlich zusammen.   Blitze, Donner, Sturm und heftige Regenschauer schlugen eine Schneise der Verwüstung in viele Städte, vor allem an Rhein und Ruhr.

Die Polizei rückte in Nordrhein-Westfalen zu fast 5.000 Einsätzen in der Nacht aus. 30 Menschen seien schwer und 37 leicht verletzt worden, bilanzierte die Polizei. In dem bevölkerungsreichsten Bundesland nahmen die Polizisten 90 wetterbedingte Verkehrsunfälle auf. Die Polizei in Duisburg meldete Sachschäden in Höhe von schätzungsweise 1,2 Millionen Euro im Stadtgebiet.   Die Deutsche Bahn unterbrach am Montagabend vorsorglich ihren Zugverkehr im Rheinland. Am Dienstagvormittag waren noch die beiden Ost-West-Verbindungen Dortmund-Essen-Düsseldorf-Köln und Dortmund-Gelsenkirchen-Duisburg gesperrt. Ein Notverkehr mit Bussen war der Bahn zufolge wegen zahlreicher Straßenschäden nur begrenzt möglich.

Im Laufe der Nacht zum Dienstag wurde es am Himmel in Nordrhein-Westfalen ruhiger, als das Unwetter Richtung Nordosten abzog. Auch im Nachbarland Niedersachsen kam es zu erheblichem Sachschaden. Mehrere Dachstühle gingen nach Blitzeinschlägen in Flammen auf; es kam zu Überflutungen. Nach Angaben der Polizei gab es in Niedersachsen aber keine Verletzten.

Grund für das heftige Unwetter in NRW waren nach Angaben von Meteorologen vor allem hohe Windgeschwindigkeiten gewesen. Am Düsseldorfer Flughafen seien fast 145 Stundenkilometer gemessen worden, in der Nachbarstadt Neuss 133 und in der Ruhrgebietsstadt Castrop-Rauxel 124 Stundenkilometer. «Das sind alles Orkanstärken», sagte Meteorologe Lars Dahlstrom von der Meteogroup in Bochum.

In mehreren Städten forderten Behörden die Menschen am Dienstag auf, möglichst zu Hause zu bleiben. Vor dem Betreten von Wäldern wurde gewarnt. Meteorologe Thomas Ruppert vom Deutschen Wetterdienst sagte: «Am Freitag sollte sich die Wetterberuhigung bei angenehmen Temperaturen allgemein durchgesetzt haben.» Im Süden sollen nur noch höchstens 27 Grad erreicht werden, im Norden 16 bis 21 Grad. Die Hitzewelle mit weit mehr als 30 Grad zu Pfingsten ist dann erst einmal zu Ende. (dpa)
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