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16.12.2023 | 10:55 | Sommerhalbjahr 2023 

Alpenklima: Viele neue Temperaturrekorde und extreme Niederschlagsereignisse

München / Offenbach - Hohe Temperaturen in allen Höhenstufen, neue Rekordhöhen bei der Nullgradgrenze und extreme Niederschlagsereignisse – das waren die besonderen Kennzeichen des Klimas im Sommerhalbjahr 2023 in den Alpen.

Alpenklima 2023
(c) proplanta
Dies berichten der Deutsche Wetterdienst (DWD), die Geosphere Austria (ehemals ZAMG) und das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz in der neuesten Ausgabe ihrer gemeinsamen Publikationsreihe „Alpenklima“.

Extreme Niederschläge mit großen Schäden

Anfang August fielen in Südösterreich und den angrenzenden Gebieten in Italien und Slowenien Rekordniederschläge. Statistisch treten solche Niederschlagsmengen seltener als einmal in 100 Jahren auf und sie führten in den betroffenen Gebieten zu schweren Überschwemmungen. Ende August gab es in den Ländern der D-A-C-H Region Deutschland, Österreich und der Schweiz weitere Starkniederschläge.

Vor allem in der Schweiz wurden zwischen dem 26. und 29. August 2023 auch Jährlichkeiten von über 100 Jahren erreicht. In allen drei Ländern gab es aufgrund der großen Niederschlagsmengen Überflutungen, Erdrutsche und umgestürzte Bäume. Lokal traten in diesem Zeitraum noch schwere Hagelereignisse mit bis zu Tennisball-großen Hagelkörnern auf, die zu großflächigen Schäden an Gebäuden und Infrastruktur führten. Die Niederschlagssummen im gesamten August waren örtlich mehr als doppelt so hoch wie im vieljährigen Durchschnitt.

Viele neue Temperaturrekorde im Sommerhalbjahr 2023

Nach einem kühlen Start des Sommerhalbjahres gab es ab Juli viele neue Tages- und Monatsrekorde bei der Temperatur, vor allem in den hohen Lagen. Die erste Hitzewelle wurde im Juli verzeichnet. Die Temperaturen am 3109 Meter hohen Sonnblick Observatorium (AT) knackten zum fünften Mal seit Messbeginn 1986 die 15°C-Marke. Ende August folgte eine spätsommerliche Hitzewelle mit neuen Rekordtemperaturen, z.B. in Sion (CH) mit 37,6°C.

Der September war mit Abstand der wärmste seit Aufzeichnungsbeginn, das Temperaturmittel an der Zugspitze lag 5°C über dem vieljährigen Septembermittel und 1,3°C über dem bisherigen Rekord aus dem Jahre 2006. Der Oktober rangierte lokal unter den Top 3. Die Hochdrucklage in der zweiten Augusthälfte führte sowohl bodennah, als auch in der mittleren und oberen Troposphäre zu ungewöhnlich hohen Temperaturen. In der Nacht vom 20. auf den 21. August 2023 erreichte die Nullgradgrenze in der freien Atmosphäre über der Schweiz die Rekordhöhe von 5298 m. Seit 1959 ist die Nullgradgrenze dort um gut 90 Meter pro Dekade gestiegen mit Auswirkungen unter anderem auf Wasserversorgung und Biodiversität.

Über die Publikationsreihe „Alpenklima“

Der Alpenraum ist von den Folgen des menschlichen Treibhausgasausstoßes stärker betroffen als andere Regionen oder Naturräume. In dieser hochsensiblen Region sind die Auswirkungen des Klimawandels deutlich sichtbar. Umso wichtiger sind Informationen und Analysen zum Klima in diesem einzigartigen Ökosystem.

Mit der gemeinsamen Publikationsreihe „Alpenklima“ bieten der Deutsche Wetterdienst (DWD), die Geosphere Austria (ehemals ZAMG) und das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz grenzübergreifende Informationen zum Klimazustand der Alpen. Die Klimaentwicklung in den einzelnen Ländern wird so in einen größeren Kontext gestellt und genau beobachtet, um diesen wertvollen Natur-, Lebens- und Wirtschaftsraum vor den Auswirkungen des Klimawandels besser zu schützen.
DWD
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