Die Wintersaaten von Weizen, Hafer und Gerste hätten bis März und April zwar genügend Regen abbekommen, sagte der Generalsekretär des Hessischen Bauernverbandes, Hans-Georg Paulus, der Deutschen Presse-Agentur. Dort seien daher bei der mancherorts begonnenen Ernte durchschnittliche Erträge zu erwarten. Sorgen bereiteten ihm jedoch die Herbstkulturen wie Rüben, Mais und Kartoffeln. «Hier sehe ich Probleme, wenn wir in den nächsten Wochen keinen Regen bekommen.»
Beim Mais zeigten sich die Folgen der Trockenheit an der Größe der Pflanzen - sie seien teils nur halb so hoch, wie sie im aktuellen Wachstumsstadium eigentlich sein müssten, sagte Paulus. Eine ähnliche Situation habe es im vergangenen Jahr gegeben, als ebenfalls über den Sommer Niederschläge für die Herbstkulturen gefehlt hätten.
Wichtig sei auch, dass diese Niederschläge möglichst nicht wie zuletzt in Nordhessen mit Sturm und Hagel einhergingen. In der Region hätten die Unwetter Maisbestände teils komplett zerstört, sagte Paulus. Ähnlich wie für den Wald wäre auch für die Feldfrüchte der «klassische schöne Landregen» wünschenswert.
Der käme auch dem Grünland zugute. Der erste Grünlandschnitt in diesem Jahr - üblich sind drei bis vier - sei nach dem relativ regenreichen Frühjahr noch recht gut gewesen. Beim zweiten hätten schon Abstriche bei Menge und Inhalt gemacht werden müssen, sagte Paulus. Noch zeichne sich keine Futterknappheit wie in den trockenen Jahren 2018 und 2019 ab, als Futterbörsen eingerichtet werden mussten, um das Vieh versorgen zu können. Entscheidend seien nun die kommenden Wochen - wenn sie so trocken blieben, könnte es wieder zu einer angespannten Situation kommen.
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