Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
21.08.2008 | 01:40 | DJV-Literaturstudie 

Blühstreifen wirken sich positiv auf viele Tierarten aus

Bonn - Eine aktuelle Literaturstudie im Auftrag des Deutschen Jagdschutz-Verbandes (DJV) zeigt, dass sogenannte Ackerbegleitbiotope für Tiere bedeutende Refugien darstellen.

Ackerbegleitbiotope
(c) proplanta
Die Artenvielfalt in der Feldflur lässt sich mit Blühstreifen und andere "Begleitbiotope" sogar erheblich steigern, so das Fazit der Wissenschaftler des Kölner Büros für Faunistik. Ausgewertet wurden über 250 Studien aus den letzten 20 Jahren. Gerade jetzt, in der Haupterntezeit, sind Ackerbegleitbiotope laut DJV besonders wichtig, da viele Tiere die abgeernteten Felder verlassen und neue Rückzugsgebiete suchen.

Zudem haben solche Biotope für zahlreiche Tierarten eine bedeutende Funktion als Korridore und Trittsteine, resümieren die Wissenschaftler. Erst durch diese können Tiere die teils erheblichen Strecken zwischen geeigneten Lebensräumen überwinden und sich erfolgreich vermehren. Die Studie widerlegt die These, dass von Brachen oder Ackerrandstreifen vor allem landwirtschaftliche Schädlinge profitieren und sich in der angrenzenden Feldflur ausbreiten. Gewinner scheinen vielmehr die Nützlinge zu sein.

Für den Erhalt und die Förderung der Ackerbegleitbiotope eignen sich laut Studie vor allem Maßnahmen, die in den landwirtschaftlichen Betriebsablauf integriert werden können und nicht zu einem dauerhaften Flächenverlust führen. Damit steigt nämlich die Akzeptanz bei Landwirten, in Naturschutzmaßnahmen zu investieren.

Bereits in die Praxis umgesetzt wurde dieser Ansatz von der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft: Werden Blühstreifen mit heimischen Kräuterarten in intensiv genutzten landwirtschaftlichen Flächen angelegt, erhält der Landwirt über ein Ökopunkte-Konto Ausgleichszahlungen. Der DJV fordert, diese im nordrhein-westfälischen Landschaftsgesetz verankerte Möglichkeit der Ausgleichsmaßnahmen über das anstehende Umweltgesetzbuch bundesweit zu ermöglichen.

Die DJV-Studie kommt weiterhin zu dem Schluss, dass eine Förderung der Artenvielfalt durch den Vertragsnaturschutz und Agrarumweltmaßnahmen erfolgversprechend ist, solange die Ausgleichszahlungen als ausreichend angesehen werden. Die Flächenstilllegung wird nach Wegfall der obligatorischen Verpflichtung als am wenigsten aussichtsreich charakterisiert. (PD)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Zentrale Stelle im Kampf gegen Asiatische Hornisse eingerichtet

 Mähfrei durch den Mai - Weniger tun für mehr Vielfalt

 Waschbären futtern sich durch den Südwesten

 Waschbären-Jagd nicht zielführend

 140 Anträge für Sofortförderprogramm

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken