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08.07.2021 | 05:40 | Ressource Wald 

Bundesstiftung Umwelt nimmt Zustand der Wälder ins Visier

Osnabrück - Angesichts des Klimawandels nimmt die Deutsche Bundesstiftung Umwelt die Auswirkungen auf den Wald und die Einsparung von Ressourcen stärker in den Blick.

Zustand der Wälder
Die globale Klimaerwärmung zu stoppen ist die große Herausforderung. Dazu müssen die von Trockenheit geschwächten Wälder wieder fitter werden. Wir müssen aber auch sparsamer mit Ressourcen umgehen, sagt die Deutsche Bundesstiftung Umwelt. (c) proplanta
Die Klimakrise sei in Deutschland angekommen, sagte am Mittwoch der Generalsekretär der Stiftung, Alexander Bonde, in Osnabrück. «Der Wald könnte zum ersten Opfer der Klimakrise werden.» Trotz eines regenreichen Frühjahrs drohe erneut ein Trockenjahr. Vor allem in Ostdeutschland herrsche wegen extremer Dürre Alarmstufe Rot.

Das Absterben der Wälder wiege umso schwerer, weil der Wald als Klimahelfer gebraucht werde, sagte Bonde. Notwendig seien mehr wilde Wälder, aber auch eine nachhaltigere Holznutzung in langlebigen Produkten. Die Stiftung fördere daher Projekte zur regionalen und nachhaltigen Holzproduktion, zur Wiedervernässung von Waldmooren und zum Erhalt der Biodiversität auf vom Sturm zerstörten Waldflächen.

Auf ihren eigenen Naturschutzflächen, die von der Stiftungstochter DBU Naturerbe betreut werden, will die DBU auf Wiederaufforstungen verzichten und auf Naturverjüngung setzen. Rund 32 Prozent (17.000 Hektar) der DBU-Waldbestände befinden sich demzufolge in natürlicher Entwicklung.

Auch die von der DBU betreuten Wälder seien von der Trockenheit betroffen. Laub- und Nadelholzbestände seien teils abgestorben und Fichten am stärksten betroffen, sagte Susanne Belting für die DBU Naturerbe GmbH.

Fördern will die Deutsche Bundesstiftung auch Projekte zur erweiterten Kreislaufwirtschaft (Circular Economy). Mehr als die Hälfte der globalen Treibhausgasemissionen lasse sich auf Abbau und Bearbeitung von Rohstoffen zurückführen. «Wenn die Kreislaufführung von Materialien aller Art gelingt, kommen wir im Klimaschutz erheblich voran», sagte Bonde.

Das Konzept gehe über das Recycling von Abfällen deutlich hinaus, sagte der Leiter der Abteilung Umweltforschung und Naturschutz bei der DBU, Maximilian Hempel. Schon beim Produktdesign müsse auf Recyclingfähigkeit und Langlebigkeit geachtet werden. «Das Verhalten von Verbrauchern spielt dabei eine wichtige Rolle.» Für die Wirtschaft ergäben sich nach Überzeugung der Stiftung dabei ganz neue Geschäftsfelder.

Ein Beispiel für Förderprojekte sei das Recycling von Heizungspumpen, um die aus Seltenen Erden bestehenden Magnete zurückzugewinnen. Die Stiftung fördere auch das Berliner Start-up-Unternehmen «Circular Fashion» als Beispiel für einen nachhaltigen Umgang mit Textilien und Mode.

Trotz großer coronabedingter Rückgänge auf den Börsenmärkten im vergangenen Jahr sei die Stiftung nach wie vor finanziell gut aufgestellt, sagte DBU-Finanzchef Michael Dittrich. Der Ertrag aus der Vermögensanlage betrug im vergangenen Jahr 73,6 Millionen Euro (2019: 99,6 Millionen Euro). Die Zahl der geförderten Projekte stieg sogar von 213 auf 282 im vergangenen Jahr. Auch das Stiftungskapital sei von 2,32 auf 2,33 Milliarden Euro gewachsen.

Die Stiftung will laut Dittrich künftig in Kapitalanlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien investieren. «Mit einer guten Diversifizierung in Windkraft und Solaranlagen - verteilt über verschiedene Länder - erzielen wir ähnlich stabile Erträge wie bei Immobilien.»
dpa
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