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08.04.2010 | 19:36

China muss im Klimaschutz vorangehen

Peking  - China muss nach Ansicht von Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) seiner entscheidenden Bedeutung für den globalen Klimaschutz gerecht werden.

Emissionen
(c) proplanta
«China hat eine Führungsrolle», sagte der Minister am Donnerstag vor Journalisten in Peking. Nach dem Scheitern der Weltklimakonferenz im Dezember in Kopenhagen bemühte sich Röttgen in Peking, die Fäden für die weitergehenden Klimagespräche von 45 Staaten Anfang Mai auf dem Petersberg bei Bonn und Ende des Jahres in Cancún in Mexiko wieder aufzunehmen. «Ohne China werden wir nicht zu einem Ergebnis kommen», sagte der Minister.

Entwicklungs- und Schwellenländer wie China müssten von ihrer bisherigen Haltung abgebracht werden, wonach das Problem der Erderwärmung allein in die Verantwortung von Industrieländern falle.
Vielmehr seien «gemeinsame Ansätze für nachhaltige Entwicklung» nötig. Die laufende Debatte mit dem Ziel eines Klimaschutzabkommens müsse durch konkrete Kooperationen und Programme ergänzt werden, um auf das vereinbarte Ziel einer Begrenzung der Erderwärmung um zwei Grad hinzuarbeiten. «Das Erreichbare zu realisieren, wird schwer genug.»

Konkret sprach Röttgen dafür in Peking über Transparenz für die Überprüfung von Klimazielen, Anpassungsmaßnahmen, den Waldschutz und die technologische Kooperation. Die chinesische Seite ist nach seinen Angaben sehr interessiert an einer Zusammenarbeit in der Entwicklung ressourcenschonender Technologien wie etwa beim Elektroauto und der Wiederverwertung von Lithium-Batterien. Die Entwicklung einer nachhaltigen Wirtschaft habe in allen Gesprächen eine Rolle gespielt.

In den globalen Bemühungen im Kampf gegen die Erderwärmung ist China als größter Produzent von Kohlendioxid bisher nur bereit, den Anstieg seiner Treibhausgase abzubremsen. Bis 2020 soll der Ausstoß für jeden Yuan Wirtschaftsleistung um 40 bis 45 Prozent gegenüber dem Stand von 2005 verringert werden. Kritiker halten die Ziele für unzureichend, weil sie nicht über bisherige Erwartungen hinausgehen und Chinas Wirtschaft in der Zeit weiter rasant wachsen dürfte.

Der Bundesumweltminister, der von einer Wirtschaftsdelegation begleitet wurde, wurde in Peking ungewöhnlich prominent empfangen. Er traf unter anderen den Vorsitzenden der auch für Klimaschutz zuständigen mächtigen Reform- und Entwicklungskommission (NDRC), Zhang Ping, seinen Amtskollegen Zhou Shengxian, Wissenschaftsminister Wan Gang sowie den Wirtschaftsberater von Staats- und Parteichef Hu Jintao, Liu He. Neben Peking stand Nanjing auf dem Reiseprogramm von Röttgen und seiner rund 30-köpfigen Delegation. (dpa)
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