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10.12.2009 | 09:01 | Waldzustand 

Deutschlands Wälder werden größer - und lichter

Hamburg - Obwohl die Wälder in Deutschland seit Jahren stetig wachsen, können Sie nach Angaben von Umweltexperten immer weniger Kohlenstoff speichern.

Deutschlands Wälder werden größer - und lichter
Die Ursache dafür sieht der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) im Holzeinschlag, der drastisch gestiegen sei. Vor allem im Holz, im Laub und in den Wurzeln der Bäume sind große Mengen an Kohlenstoff gebunden 1,2 Milliarden Tonnen allein in Deutschland. Hinzu kommt eine weitere Milliarde Tonnen Kohlenstoff, der im Waldboden gespeichert ist. Der Schutz der Wälder ist auch beim UN-Klimagipfel in Kopenhagen ein wichtiges Thema.

Insgesamt nehmen die Wälder in Deutschland immer mehr Fläche ein. Nach Angaben der Statistischen Landesämter ist die Waldfläche seit 2004 um mehr als 86.000 Hektar gewachsen, was einer Zunahme um 0,8 Prozent entspricht. Wachsende Wälder finden sich auch in den meisten der 413 Kreise und kreisfreien Städte, wie eine Auswertung der Daten durch dpa-RegioData zeigt. Nur in einem von je sieben Kreisen schrumpfen die Wälder, am deutlichsten in den ostdeutschen Bundesländern und in Bayern.

Dagegen hat der Wald im Norden und Nordwesten besonders stark zugelegt, etwa in Schleswig-Holstein um mehr als fünf Prozent. «Die Bewaldung ist dort niedrig, schon kleine Zunahmen schlagen sich daher prozentual stärker nieder», sagt Hermann Englert vom Johann Heinrich von Thünen-Institut in Braunschweig. Für den generellen Waldzuwachs sieht Englert eine ganze Reihe von Ursachen: «Die wichtigsten sind die Wiederbewaldung von Bergbau-Nachfolgelandschaften sowie von Truppenübungsplätzen, auch sogenannte Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen nach dem Naturschutzrecht spielen eine wichtige Rolle.» Mit solchen Maßnahmen soll die Bebauung von Flächen ausgeglichen werden zum Beispiel, indem eben Bäume gepflanzt werden.

Frisch aufgeforstet ist auch der Stadtwald im ostfriesischen Emden, wo die Waldfläche seit 2004 um 44 Prozent zugenommen hat stärker als in allen anderen Kreisen und Städten. Der noch junge Emder Stadtwald wurde im Jahr 2000 initiiert und ist seitdem auf eine Fläche von 71 Hektar angewachsen. «Ein geschlossenes Kronendach wird sich erst in den nächsten Jahren bilden, aber es ist schon imposant, wie sich der Wald entwickelt hat», sagt Stadtsprecher Eduard Dinkela.

Dabei ist der Stadtwald nicht als Monokultur, sondern als naturnaher Mischwald angelegt. Noch weiter geht die Forderung vom Bund für Umwelt und Naturschutz: Damit der Wald in Deutschland wieder mehr klimaschädliches CO2 binden könne, müssten mindestens zehn Prozent des öffentlichen Waldes zum «Urwald» werden. (dpa)
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