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02.06.2008 | 07:11 | Wetterückblick 2008 

Deutschlandwetter im Frühling 2008

Offenbach - In Deutschland stand der Frühling 2008 im starken Gegensatz zum Vorjahr.

Deutschlandwetter im Frühling 2008
(c) proplanta
März und April waren nasser, kälter und sonnenscheinärmer als 2007, der Mai deutlich trockener und viel sonniger als im Vorjahr. Insgesamt zeigte sich der Frühling 2008 recht typisch. Er war im Vergleich zum langjährigen Mittel leicht zu warm und sonnig und bot eine durchschnittliche Niederschlagsbilanz. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2.100 Messstationen.


Um Ostern winterlich kalt, Ende Mai hochsommerlich warm

Von Anfang März bis Mitte April wechselten wärmere und kältere Abschnitte einander ab. Dabei sorgte ein scharfer Kaltlufteinbruch zu Beginn des letzten Märzdrittels für das kälteste Osterfest seit Beginn der Messungen im Jahr 1901. Im Mai dominierten dann überwiegend warme Luftmassen mit einem hochsommerlichen Abschluss. Der ganze Frühling lag in Deutschland mit durchschnittlich 8,9 Grad Celsius (°C) um 1,2 Grad über dem langjährigen Mittel von 7,7°C. Am wärmsten war es an der DWD-Station in Heidelberg mit durchschnittlich 12,0°C, am kältesten in Carlsfeld im Erzgebirge mit 4,7°C.



Im März und April nass, im Mai sehr trocken

Dem ungewöhnlich schneearmen Winter folgten im Frühling 2008 bis in den April mehrere Wintereinbrüche. Von diesen brachte jeder einzelne, zumindest in den Mittelgebirgen, mehr Schnee als der ganze Winter. So konnten zum Beispiel auf dem Kahlen Asten im Sauerland noch 36 Tage mit Schneedecke gezählt werden. Während März und April recht niederschlagsreich verliefen, fiel der Regen im Mai meist nur noch in geringen Mengen. Dadurch entstand in Deutschland eine nahezu ausgeglichene Niederschlagsbilanz: Mit durchschnittlich 184 Liter pro Quadratmeter (l/m²) wurde das Soll von 186 l/m² fast erreicht. Nassestes Bundesland war Baden-Württemberg mit rund 226 l/m². Die nassesten Stationen befanden sich in Oberbayern: In Oberstdorf fielen 456 l/m² und in Reit im Winkl 429 l/m². Die trockensten Stationen lagen auf den Ostseeinseln: Kirchdorf (Poel) meldete 87 l/m² und Westermarkelsdorf auf Fehmarn 89 l/m².



Sehr sonnenscheinreicher Norden

In Deutschland lag die durchschnittliche Sonnenscheindauer im Frühling 2008 mit etwa 497 Stunden um acht Prozent über dem Soll von 459 Stunden. Wie bereits im Winter waren die Unterschiede zwischen dem Norden und Süden ungewöhnlich groß. Diesmal befand sich allerdings der Norden eindeutig im Vorteil gegenüber dem Süden und der Mitte Deutschlands. Während in Rheinland-Pfalz und dem Saarland nur etwa 435 Sonnenstunden registriert wurden, waren es in Schleswig-Holstein rund 670 Stunden. Hier wurden an gut der Hälfte der Stationen des DWD neue Rekorde erzielt, so auch am sonnigsten Ort, in Westermarkelsdorf auf der Insel Fehmarn, mit 750 Stunden.



Temperaturen in den Bundesländern im Frühling 2008
(Jahreszeitenmittelwerte und Abweichungen vom vieljährigen Mittel)

Bundesland Jahreszeitenmittel* Abweichung*
  • Baden-Württemberg 8,8°C + 1,2 Grad
  • Bayern 8,4°C + 1,2 Grad
  • Berlin 9,9°C + 1,2 Grad
  • Brandenburg 9,4°C + 1,2 Grad
  • Bremen 9,5°C + 1,5 Grad
  • Hamburg 9,4°C + 1,4 Grad
  • Hessen 9,0°C + 1,2 Grad
  • Mecklenburg-Vorpommern 8,6°C + 1,4 Grad
  • Niedersachsen 9,1°C + 1,2 Grad
  • Nordrhein-Westfalen 9,4°C + 1,1 Grad
  • Rheinland-Pfalz 9,4°C + 1,3 Grad
  • Saarland 9,3°C + 0,9 Grad
  • Sachsen 8,7°C + 1,1 Grad
  • Sachsen-Anhalt 9,2°C + 1,1 Grad
  • Schleswig-Holstein 8,6°C + 1,5 Grad
  • Thüringen 8,4°C + 1,3 Grad

*Alle in dieser Pressemitteilung genannten Mittelwerte sind vorläufige Werte. Die notwendigen Daten der letzten drei Tage der Jahreszeit basieren auf Prognosen. Bis Redaktionsschluss standen nicht alle Messungen des Stationsnetzes des DWD zur Verfügung.

Quelle: DWD
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