Manch ein Poolbesitzer durfte sein Poolwasser nicht wechseln, Feuerwehrleute mussten gegen Brände vorrücken, Hunde litten auf der Straße Durst.
Nun kommt - zumindest für einige Tage - Regen. Zum Wochenende weicht das warme und trockene Wetter dem Deutschen Wetterdienst zufolge einer Kältefront. Auch wenn die Experten kein nachhaltiges Ende der Trockenheit ausrufen - abgekühlte
Luft und Regenwolken über dem ganzen Land könnten etwas Erleichterung bringen. Viele Menschen haben Regen besonders nötig, privat wie beruflich. Eine Auswahl:
- Für die bundesweit rund eine Million
Feuerwehrleute waren Feld- und
Waldbrände in den vergangenen Monaten eine Herausforderung. «Grundsätzlich sind wir erleichtert, wenn dann auch mal Regen kommt», sagt die Pressesprecherin Silvia Darmstädter vom Deutschen Feuerwehrverband. Sie meint damit den «klassischen leichten Landregen», der mal wieder «den Boden richtig durchnässt». Sturzregen könnte neue Probleme wie
Überflutungen bringen.
- Manch ein
Kleingärtner wird mittlerweile ein müdes Handgelenk haben, denn in trockenen Zeiten wird die Arbeit mit der Gartenhacke empfohlen, um den Boden aufzulockern und die Verdunstung zu reduzieren. Auch ihnen könnte etwas Regen guttun, und ihren Handgelenken, und auch den Knien und dem Rücken.
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Poolbesitzern in sehr hitzegeplagten Regionen ist Regen recht, vielleicht nicht kurzfristig für die geplante Poolparty, aber für den Dauerbetrieb ihres eigenen Bade-Idylls. In einigen wenigen Gebieten hatten örtliche Wasserversorger nämlich wegen der Hitze zwischenzeitlich die Trinkwassernutzung beschränkt. «So wurde unter anderem untersagt, Gärten zu bewässern oder Pools neu zu befüllen, selbst wenn das ungewohnte Komforteinbußen mit sich bringen könnte», erklärt ein Sprecher des Verbands kommunaler Unternehmen.
- Für
Wespengeplagte könnte der Regen zumindest am Wochenende Entspannung bringen. Jenifer Calvi von der Deutschen Wildtier Stiftung erklärt: «Die
Wespen sind bei Regen einfach nicht ganz so flott unterwegs. Das kann phasenweise zu einer leichten Entspannung führen. Danach ist aber durchaus wieder mit ihnen zu rechnen.»
- Auch
Fans heimischer Weine sollten auf Regen hoffen. Denn ohne Regen schrumpft die Traube und das mindert die Saftausbeute und damit den Ertrag für die Weinbauern, wie Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut sagt. «Es sollte aber nicht zuviel Regen sein, sondern die richtige Dosis.»
- Auch ganze Branchen haben Regen nötig, besonders die deutschen
Landwirte, die seit Monaten von der
Dürre geplagt sind: «Ergiebiger Regen würde den
Bauern bei der Aussaat von Zwischenfrüchten,
Wintergerste und Raps helfen», sagt der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, Bernhard Krüsken.
- Auch
Gebäudereiniger mussten diesen Sommer leiden, besonders bei der Glasreinigung. Bei Temperaturen von bis zu 80 Grad Celsius an der Fassade herrschte eine «Arbeitssituation wie vor einem Schmelzofen», wie ein Gebäudereiniger-Meister über den Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks mitteilte. «Bei solchen Bedingungen werden die Arbeiten abgebrochen.» Besonders Regen kommt den Arbeitern nun entgegen: «Regnerisches Wetter hilft», hieß es. Denn Nässe und hohe Luftfeuchtigkeit lösen den Schmutz bereits ein bisschen - er lässt sich dann leichter entfernen.
- Auch eine Branche, die dem Wasser besonders nahe ist, hat Regen nötig: die
Binnenschiffer. Bei sehr niedrigen Pegelständen konnten sie ihre Schiffe nur weniger beladen. Für eine recht schnelle Erholung könne «ergiebiger Landregen im süddeutschen Raum sorgen», heißt es beim Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt. Auch kleine Niederschlagsmengen helfen demnach.