«Experten sind sich einig, dass der
Klimawandel nicht mehr komplett gestoppt werden kann», sagte der Präsident des Umweltbundesamtes, Jochen Flasbarth, am Donnerstag auf einer Konferenz in Dessau-Roßlau. Es gehe darum, ihn und die Folgen zu beherrschen. So müsste er bei Investitionen in den Bau von Gebäuden, Straßen und Kraftwerken stärker berücksichtigt werden.
Seit 1950 hat sich die Anzahl von Sommertagen - das sind Tage mit Temperaturen über 25 Grad Celsius - mehr als verdoppelt. Das geht aus Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) hervor. Und es werde künftig voraussichtlich deutlich mehr heiße Tage geben, sagte DWD-Präsident Gerhard Adrian. Die Jahresdurchschnittstemperatur in Deutschland sei von 1881 bis 2009 um 1,1 Grad gestiegen. Sie könnte am Ende dieses Jahrhunderts noch einmal um 2 bis 4 Grad Celsius höher liegen als heute.
«Deutschlandweit muss bis zum Jahr 2050 mit etwa 3 bis 15 zusätzlichen Sommertagen in küstennahen Regionen und im Mittelgebirgsland gerechnet werden», sagte Adrian. Die stärkste Zunahme mit etwa 15 bis 27 zusätzlichen Sommertagen sei unter anderem für Regionen in Sachsen-Anhalt und Brandenburg zu erwarten, sagte Adrian. Die Klimaforschung gehe davon aus, dass in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts extrem warme Jahreszeiten wie der Hitzesommer 2003 die Regel werden.
Auf der bis Freitag dauernden Konferenz diskutieren Wissenschaftler und Experten des
DWD über die Konsequenzen des Klimawandels auch für die Forschung. (dpa)