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28.11.2011 | 06:03 | Novemberwetter 

Extreme Trockenheit - Probleme auf Rhein und Donau

Koblenz/Karlsruhe/Offenbach - Zu wenig Wasser in Rhein und Donau, vertrocknete Äcker, Waldbrandgefahr: Das extrem trockene Novemberwetter bringt zunehmend Probleme mit sich.

Waldbrandgefahr
Für die zweite Hälfte der kommenden Woche sagte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Sonntag in Offenbach zwar Regen voraus. Meist soll es jedoch bei leichten Niederschlägen bleiben. Auch auf dem Balkan herrscht seit Monaten immense Trockenheit.

Nach Auskunft der Meteorologin Dorothea Paetzold ist es vor allem in Süddeutschland sehr trocken, die Waldbrandgefahr bleibt dort nach wie vor hoch. Ob der November der trockenste seit Beginn der Messungen wird, ist laut DWD noch unklar. Über den Norden Deutschlands fegte am Wochenende der erste Herbststurm hinweg. Menschen wurden nicht verletzt, es blieb bei Sachschäden.

Der niedrige Wasserstand des Rheins brockte der Schifffahrt mancherorts eine Zwangspause ein. Viele Frachter sind nur noch mit weniger Ladung unterwegs. «Es gibt bestimmt schon einige Schiffe, die unser Revier nicht mehr befahren, weil es sich nicht mehr lohnt», sagte Florian Krekel vom Wasser- und Schifffahrtsamt in Bingen in Rheinland-Pfalz. Derzeit sei der Wasserstand auf den tiefsten Punkt des Jahres gesunken.

Den Kampfmittelräumdiensten brachte das Niedrigwasser des Rheins viel Arbeit: Mehrere Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg mussten entschärft werden.

Eine solche Trockenheit im Herbst ist nach Ansicht der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins sehr ungewöhnlich. «Normalerweise ist die absolute Niedrigwasserphase zwischen September und Oktober», sagte die stellvertretende Geschäftsführerin Anne Schulte-Wülwer-Leidig in Koblenz. Einige Fähren haben ihren Betrieb vorläufig eingestellt. Mit Einschränkungen haben auch die Ausflugsschiffer auf dem Rhein zu kämpfen.

Der Sommer 2011 war nass, dafür gab es im Oktober und November fast keine Niederschläge. «Grundsätzlich gehören Niedrig- und Hochwasser aber zum Wesen eines Flusses», sagte Schulte-Wülwer-Leidig. Im Jahr 2003 etwa sei der Wasserstand des Rheins noch niedriger gewesen.

Die Trockenheit lässt auch die Pegelstände in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg weiter sinken. Auf dem Oberrhein fahren einige Schiffe mit weniger Ladung, um Tiefgang zu verringern. In Nordrhein-Westfalen fielen mehrere Rhein-Pegelstände weiter, darunter in Duisburg-Ruhrort. Große Schiffe und schwere Schubverbände können schon seit längerem nicht mehr voll beladen fahren. Vergangene Woche hatte das Wasser- und Schifffahrtsamt mit einem Pegelstand von 2,06 Metern in Duisburg-Ruhrort ein historisches Novembertief registriert.

Nach mehr als sieben Monaten ohne ergiebigen Regen leiden auch Bosnien-Herzegowina, Serbien, Montenegro, Mazedonien, Bulgarien und Rumänien unter Trockenheit, wie lokale Medien am Sonntag berichteten. In Bulgarien am Unterlauf der Donau fiel der Wasserstand des sonst so mächtigen Flusses auf ein Rekordtief seit 1941. An mehr als einem Dutzend Stellen unterschritt der für den Gütertransport wichtige Strom 2,50 Meter. Das gilt als kritische Grenze für den Schiffsverkehr. Zahlreiche Fabriken auf dem Balkan mussten ihre Produktion drosseln, weil Nachschub an Gütern fehlte. (dpa)
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