Im offiziellen Messnetz des Deutschen Wetterdienstes setzte sich die Wetterstation in Rahden-Varl (im Nordosten von Nordrhein-Westfalen) mit einer amtlich festgestellten Höchsttemperatur von 37,8 Grad Celsius (°C) an die Spitze der Hitliste der heißesten Orte in Deutschland. Damit wurde für 2009 ein neuer bundesdeutscher
Hitzerekord aufgestellt. Der bisherige Spitzenwert für Deutschland wurde am 23. Juli 2009 mit 37,0 °C in Piding in Südostbayern gemessen.
Auch in Waghäusel-Kirlach (nördlich von Karlsruhe) mit 37,5 °C und in Werl mit 37,1 °C wurde der alte Spitzenwert für 2009 knapp überschritten. Genau 37,0 °C wurden an den Wetterstationen in Münster/Osnabrück und in Bad Kreuznach gemessen. Im gesamten Westen, von Niedersachsen bis nach Baden Württemberg, wurde vielfach die 35 Grad-Marke überschritten. Auch in der Osthälfte war es verbreitet heiß mit Werten über 30 °C.
Im Großraum Berlin wurde bis zu 33,4 °C in Potsdam gemessen, in Dresden rund 30 °C, im Raum Nürnberg knapp 34 °C und in der Münchner Innenstadt war bei 32,4 °C der Eisbach im Englischen Garten ein begehrtes Plätzchen. Kühlster Fleck in Deutschland war die Zugspitze. Bei 14,4 °C schmolzen dort die letzten Schneereste des Winters weiter ab.
Noch etwas heißer war es übrigens knapp westlich der deutschen Grenze mit 38,1 °C in Meyenheim-Colmar im Elsaß. Die Station Kleine Brogel, nordwestlich von Aachen in den Niederlanden gelegen, sicherte sich mit 38,2 °C den mitteleuropäischen Spitzenplatz für die Regionen nördlich der Alpen.
Die absoluten Rekordwerte, die oftmals aus dem Jahrhundertsommer 2003 stammen, waren aber nicht in Gefahr. Im August 2003 wurden an einigen Orten im Westen und Südwesten Deutschlands mehr als 40 Grad gemessen und mit 40,2 Grad wurde am 9.8.2003 in Karlsruhe und am 13.8.2003 in Freiburg der offizielle deutsche Hitzerekord eingestellt.
An einigen Wetterstationen wurden aber neue Temperaturrekorde seit dem jeweiligen Beginn der Messreihen aufgestellt, wie zum Beispiel in Rheine-Bentlage (Nordrhein-Westfalen). Hier wurde mit 36,6 °C der alte Rekord von 36,0 °C vom 12.8.2003 übertroffen und es war dort der heißeste Tag seit Beginn der Messreihe im Jahr 1951.
Während es im Nordwesten schon am Donnerstag tagsüber erste Schauer und zum Teil schwere Gewitter gab, griff am Abend ein Gewitterband auf den Westen Deutschlands über. In der Nacht zum Freitag gab es dabei vom Südwesten Deutschlands bis zur Ostseeküste zum Teil schwere Gewitter bis in den Unwetterbereich. Die Luft konnte sich dabei nur wenig abkühlen. Um Mitternacht wurde in Seesen, westlich des Harzes gelegen, eine außergewöhnlich hohe Temperatur von 30,2 °C gemessen. An einigen Orten war die Nacht zum Freitag eine sog. Tropennacht. Davon spricht man, wenn die Tiefsttemperatur nicht unter 20 °C sinkt. Dies war zum Beispiel in Stuttgart mit 21 °C und auf dem Hohenpeißenberg mit 22 °C der Fall. (© Deutscher Wetterdienst)
