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20.03.2016 | 12:51 | Feinstaubbelastung in Stuttgart 

Feinstaubalarm dauert bis Montag an - Werte steigen weiter

Stuttgart - Auch nach sieben Tagen Feinstaubalarm in der Landeshauptstadt Stuttgart liegen die Schadstoffwerte weiter deutlich über dem zulässigen Grenzwert der Europäischen Union.

Feinstaubbelastung
Es ist der bisher längste Feinstaubalarm in Stuttgart. Doch die Luftqualität verbessert sich nicht - nicht einmal am Wochenende, an dem es keinen Berufsverkehr gibt. Ein Grund ist auch das Wetter. (c) proplanta
Weil keine Besserung in Sicht ist, soll der Alarm nach Angaben der Stadt Stuttgart wohl noch bis mindestens Mittwoch gelten.

Wie die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz (LUBW) am Sonntag mitteilte, lag der Tagesmittelwert am Vortag bei 56 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft an der Hauptverkehrsachse Neckartor.

Der EU-Grenzwert ist mit 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft festgelegt. Feinstaub gilt als Gefahr für die Gesundheit.

Es ist der mittlerweile vierte Alarm seit Jahresbeginn. Und es handelt sich um den bisher längsten Zeitraum für einen solchen Alarm - den die Schwabenmetropole als einzige Stadt bundesweit auslöst. Grund für die aktuelle Lage ist auch das Wetter.

«Das momentan schöne Wetter tut der Luftqualität nicht gut, im Gegenteil: Es führt zu einer Verlängerung des Feinstaub-Alarms», sagte der Stadtklimatologe Ulrich Reuter.

«Wir haben momentan eine andauernde Hochdrucklage mit nächtlichen Inversionen, die das Austauschvermögen der Atmosphäre stark einschränken», sagte er. Hinzu komme ein schwacher Wind aus östlichen Richtungen. Dadurch würden die Luftschichten schlecht durchmischt. Schadstoffe reicherten sich in der Atmosphäre an.

«Zur Aufhebung des Feinstaub-Alarms muss der Deutsche Wetterdienst (DWD) eine nachhaltige und deutliche Verbesserung des Austauschvermögens prognostizieren», teilte die Stadt Stuttgart mit. Bis mindestens Mittwoch werde sich die Wetterlage aber laut DWD-Vorhersage kaum ändern.

Autofahrer sind während des Alarms aufgerufen, die öffentlichen Verkehrmittel zu nutzen. So soll die hohe Belastung der Luft mit Feinstaub und Stickstoffdioxiden sinken. Die Stadt Stuttgart empfiehlt außerdem Fahrgemeinschaften. Auf der Internetseite gibt die Behörde Hinweise für ein umweltbewusstes Verhalten.

Die bisherigen Erfolge gelten allerdings als dürftig. Sollte die Verschmutzung der in einem Talkessel gelegenen Stadt nicht sinken, dann drohen Stuttgart künftig Strafzahlungen der EU in Millionenhöhe. Erlaubt ist, dass der EU-Grenzwert für den Feinstaub maximal an 35 Tagen im Jahr überschritten ist.
dpa/lsw
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