Frühestens Mitte nächster Woche könnte es milder werden, allerdings auch feuchter, sagte der Meteorologe Christian Herold vom Deutschen Wetterdienst (
DWD) in Offenbach am Donnerstag. Im Südwesten und Süden seien dann 15 Grad drin. Bis dahin das gewohnte Bild: Polarluft aus Norden im ganzen Land, es bleibt kalt und windig, nachts mit Frost. Auch in anderen Regionen Europas bleibt das Wetter Thema: In Rumänien und der Slowakei gab es
Überschwemmungen nach starken Regenfällen. Auch in Teilen Polens steigen bereits die Pegel.
Im Nordosten Deutschlands liegt immer noch Schnee, aber in weiten Teilen von Westdeutschland haben die hochstehende Sonne und der trockene, kalte Wind die Böden inzwischen dramatisch ausgetrocknet. Reisig- und Laubreste vom Herbst erhöhen im Wald die Feuergefahr, zumal es noch kein frisches Grün gibt. «Es ist knochentrocken», sagte Herold. Am Donnerstag herrschte nach der fünfstufigen Skala im DWD-Waldbrand-Gefahrenindex im Westen Stufe 3. «Und das wird sich in den nächsten Tagen nicht bessern», sagte Herold.
Für Mitte nächster Woche zeigten die Computermodelle aber eine Wetteränderung an: «Es wird deutlich milder», sagte Herold. Dann werde zumindest normales Temperaturniveau erreicht. Milde Luft vom Atlantik könne sich durchsetzen, das bedeute auch mehr Niederschlag. Nach sonnigem Frühlingswetter sehe es derzeit aber noch nicht aus.
In der Slowakei verursachten starke Regenfälle und die gleichzeitige Schneeschmelze am Mittwoch und Donnerstag lokale Überschwemmungen. Vor allem im Osten und Süden des Landes traten mehrere kleinere Flüsse über die Ufer und überschwemmten Felder und Straßen. In höheren Lagen wiederum führten starke Schneefälle zu Verkehrsbehinderungen und erzwangen die Sperre von Bergstraßen.
In Rumänien wurden nach heftigem Dauerregen vereinzelt Straßen und Keller vom
Hochwasser überflutet. Die Behörden gaben Hochwasserwarnungen heraus. Besonders kritisch könne demnach die Situation am Fluss Jiu im Südwesten des Landes werden.
Wie in Deutschland ist auch in Polen der Winter noch nicht vorbei: Am Donnerstag fiel fast im ganzen Land Schnee bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Auch in den kommenden Tagen soll es schneien oder regnen. Nach dem Winter droht zudem Hochwasser. In Südostpolen werden bereits bedrohlich steigende Flußpegel beobachtet. Bisher blieb es bei kleineren Überschwemmungen.
Derweil hat der lange Winter im Spreewald in Brandenburg für einen schleppenden Start der Kahnsaison 2013 gesorgt. Nur wenige Touristen wagten sich bei eisigen Temperaturen in die Kähne. «Das ist für uns alles sehr ungewöhnlich», sagte Fährmann Volker Buchan zum frostigen Aprilstart. Dennoch äußerte er sich zuversichtlich: «Zur Saisoneröffnung muss immer schlechtes Wetter sein - dann wird's ne gute Saison.» (dpa)