Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
21.03.2012 | 08:04 | Wetterextreme 

Häufiger extreme Wetterereignisse in Deutschland

Hamburg - Stürme, heftiger Regen, Überschwemmungen - extreme Wetterereignisse werden in Deutschland in den kommenden 30 Jahren weiter zunehmen.

Überschwemmung
(c) proplanta
«Wir werden uns anpassen müssen», sagte der Vizepräsident des Deutschen Wetterdienstes, Paul Becker, am Dienstag beim 7. Extremwetterkongress in Hamburg. Ganz wichtig sei die Entwicklung guter Warnsysteme, die Leben retten könnten.

Die Zahl wetterbedingter Naturkatastrophen hat sich in Deutschland seit den 1970er Jahren mehr als verdreifacht. Das geht aus Daten des weltweit größten Rückversicherers Munich Re hervor.

«Veränderungen in der Atmosphäre tragen einen Anteil daran, dass hier immer mehr Wetterextreme auftreten», sagte Professor Peter Höppe, Leiter der Georisikoforschung der Munich Re. Der Klimawandel wird nach Ansicht der Experten weiter voranschreiten. Die angestrebte Begrenzung der Erderwärmung auf zwei Grad sei nur noch theoretisch möglich. Das signalisierten die weltwirtschaftlichen Entwicklungsszenarien der kommenden Jahrzehnte.

Grund für die Erwärmung sei der Anstieg des klimaschädlichen Treibhausgases Kohlendioxid (CO2), erklärte Professor Mojib Latif vom Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel.

Das Jahrzehnt 2000 bis 2009 sei das wärmste seit Beginn der flächendeckenden instrumentellen Messungen gewesen. Langfristig würden die Temperaturen noch weiter klettern, davon dürften kurze «Atempausen» beim Anstieg nicht ablenken. «Deshalb müssen wir beim Klimaschutz vorankommen.»

Die Zunahme extremer Wettereinflüsse habe Auswirkungen auf die Energieversorgung, betonte Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung. Weil Deutschland in den kommenden vier Jahrzehnten den Anteil der erneuerbaren Energien auf 80 Prozent erhöhen wolle, steige die Anfälligkeit für Naturkatastrophen.

Die Windgeschwindigkeit beispielsweise werde zeitweise geringer, dann wieder stärker als bisher. Das sei für die Windkraftanlagen problematisch, sagte Kemfert.

Extreme Stürme könnten zudem die Stromleitungen beeinträchtigen. Die Zunahme extremer Wetterphänomene bringe die Energiewende zwar nicht in Gefahr, aber man müsse sich auf eventuelle Ausfälle vorbereiten. Es sei wichtig, die Netze auszubauen und innovative Stromspeicher zu schaffen, sagte Kemfert. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 In China sackt vielerorts der Boden ab

 Winterhochwasser bereiten Landwirtschaft weiter Probleme

 Alarmstufe Rot: 2024 könnte noch wärmer werden als 2023

 Wetterextreme: Wie werden wir zukünftig mit Wasser umgehen?

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken