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18.08.2012 | 18:14 | Hitzewelle 

Hitzerekorde in Deutschland

Offenbach / Berlin - Sie sind buchstäblich ein heißes Paar: Hoch «Achim» und Tief «Xenja» sollen Deutschland am vorletzten August-Wochenende mit sehr heißer Luft aus Afrika den Hitzerekord des Jahres bringen.

Hitze
(c) proplanta
Vorläufiger Hotspot am Samstagnachmittag war mit 35,6 Grad Heinsberg in Nordrhein-Westfalen.

«Aber da tut sich noch was, ein bisschen kommt noch dazu», sagte Meteorologin Dorothea Paetzold vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach. Die absoluten Spitzenreiter standen erst am Abend fest. Am Sonntag kann dann sogar die 40-Grad-Marke näher rücken.

Wer es heiß liebt, war im Westen Deutschlands besonders gut aufgehoben. So zeigte in Trier das Thermometer am Nachmittag 35,4 Grad an, in Bad Kreuznach waren es 34,0. «Zwischen Elbe und Oder ist es noch angenehm mit Werten zwischen 25 und 29 Grad», sagte Paetzold.

An den Küsten sorgte Seewind dafür, dass es nicht ganz so warm wurde. Auf Helgoland etwa konnten die Menschen nachmittags bei 23,3 Grad spazierengehen, auf der Ostseeinsel Fehmarn zeigte das Thermometer 27 Grad an.

Wer es kühl bevorzugt, sollte auf die Zugspitze klettern: Dort erreichte die Quecksilbersäule gerade einmal 12,3 Grad.

Bereits am Samstagvormittag registrierte der Deutsche Wetterdienst mit Werten bis zu 28 Grad in Obrigheim in Baden-Württemberg örtlich ungewöhnlich hohe Temperaturen für die Tageszeit.

«Das ist für diese Uhrzeit ziemlich viel», sagte Paetzold. Gleichzeitig standen vor allem den Großstädtern im Westen tropische Nächte bevor. Dort sollte es zum Teil nicht unter 20 Grad abkühlen.

Mit einem neuen Rekord rechnen die Meteorologen trotz der heißen Wüstenwinde aus Richtung Sahara am Sonntag aber nicht. Die bisher höchste in Deutschland gemessene Temperatur von 40,2 Grad werde wohl nicht erreicht.

Kommende Woche geht es dann mit hochsommerlichen Temperaturen weiter, die 30-Grad-Marke wird von Dienstag an jedoch nicht mehr flächendeckend überschritten. Laut Paetzold muss mit heftigen Gewittern gerechnet werden, die zum Teil als Unwetter daherkommen.

Hoch «Achim» und Tief «Xenja» sind nach Darstellung der Meteorologen «ein ideales Paar»: «Achim» liegt mit seinem Zentrum derzeit über Polen und sorgt für Sonnenschein, «Xenja» über dem Atlantik lenkt mit südlicher Luftströmung heiße Luft nach Deutschland. Beide lassen sehr heiße Luft aus Afrika hierher.

Das ersehnte Bilderbuch-Wetter lockte die Menschen ins Freie. Straßencafés, Freibäder und Badeseen waren überfüllt. In Hamburg strömten Zehntausende zum Kreuzfahrtschiff-Gucken in den Hafen.

Bereits am Vortag fanden die «Cruise Days» rund 170.000 Zuschauer. In Niedersachsen fuhren bereits am Morgen Sonnenhungrige ans Meer. Die Reederei Norden-Frisia erlebte einen Ansturm Richtung Nordseeinsel Norderney. «Darauf haben wir lange gewartet, wir sind ganz glücklich», hieß es.

Wegen des Ferienendes in Nordrhein-Westfalen reisten gleichzeitig viele Gäste von den ostfriesischen Inseln ab. Auf den Autobahnen in Niedersachsen kam es zu mehreren Staus, besonders auf der A 2 Osnabrück-Braunschweig, wo es nach einem Unfall auf mehreren Kilometern nicht mehr voranging. Auf der A 7 Hannover-Hamburg staute es sich bis zu zehn Kilometer.

Auch Schiffskapitäne auf der Donau mussten geduldig längere Pausen einlegen. Denn der Fluss ist an einigen Stellen nicht mehr tief genug.

«Vor allem zwischen Straubing und Vilshofen wird die Donau derzeit zu einem Nadelöhr. Da fehlt einfach jeder Zentimeter Wasser», sagte Helmut Rubenbauer, kommissarischer Fachbereichsleiter beim
Wasser- und Schifffahrtsamt Regensburg, der dpa. An anderen Flüssen in Deutschland gab es bisher keine größeren Probleme. (dpa)
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