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24.08.2023 | 05:37 | Wetterforschung 

Hitzewellen in Österreich länger und häufiger

Wien - Hitzewellen sind in Österreich in den letzten Jahrzehnten um rund 50 Prozent häufiger geworden und um ein paar Tage länger, wie eine Auswertung der GeoSphere Austria zeigt.

Hitze
(c) proplanta
Um Hitzewellen statistisch zu untersuchen, gibt es unterschiedliche Definitionen. Wird eine Hitzewelle nur als Serie von Tagen mit mindestens 30 °C definiert, beendet bereits ein Tag mit 29,9 °C diese Hitzewelle, obwohl es immer noch heiß ist.

Eine bessere Methode Hitzewellen zu erfassen und ihre Entwicklung in den letzten Jahrzehnten zu analysieren, stammt vom tschechischen Meteorologen Jan Kysely. „Vereinfacht gesagt definierte Kysely eine Hitzewelle mit einer Serie von zumindest drei aufeinanderfolgenden Tagen über 30 °C, die von Tagen zwischen 25 und 30 °C unterbrochen werden können, solange die mittlere Maximaltemperatur in der gesamten Periode mindestens 30 °C ist. Jeder Tag dieser Hitzewelle wird als Kysely-Tag bezeichnet“, erklärt Klimatologe Alexander Orlik von der GeoSphere Austria.

Derzeit teils überdurchschnittlich lange Hitzewelle



Ein Vergleich der aktuellen Hitzewelle mit den Daten der Landeshautstädte aus früheren Jahrzehnten zeigt: Die derzeitige Hitzewelle dauert im Großteil Österreichs bereits überdurchschnittlich lange.

Zwei Beispiele: In der jüngeren Vergangenheit (Klimaperiode 1991-2020) dauerte eine durchschnittliche Hitzewelle an den Wetterstationen Innsbruck Universität und Wien Hohe Warte acht Tage. Derzeit sind es bis inkl. Mittwoch (23.8.) in Innsbruck 13 Tage, in Wien 11.

Enden wird die Hitzewelle im Westen Österreichs wahrscheinlich kommenden Samstag, im Osten und Süden frühestens am Sonntag. In der Endauswertung liegt die Dauer dieser Hitzewelle in Innsbruck, Salzburg, Linz, St. Pölten, Wien und Eisenstadt dann bei etwa 15 bis 16 Tagen und ist hier somit ungefähr doppelt so lange wie eine durchschnittliche Hitzewelle der jüngeren Vergangenheit (Klimaperiode 1991-2020). In Graz, Klagenfurt und Bregenz fällt diese Hitzewelle kürzer aus und wird ziemlich genau im Durchschnitt der letzten Jahrzehnte liegen.

Von den Rekorden sind alle Landeshauptstädte deutlich entfernt: Die längste Hitzewelle aller Landeshauptstädte erlebten Eisenstadt, St. Pölten und Wien im Jahr 2003 mit 29 Tagen.

Hitzewellen sind häufiger und länger geworden



Ein Vergleich der Hitzewellen in den letzten Jahrzehnten zeigt, dass sie mittlerweile deutlich öfter vorkommen und auch ein paar Tage länger dauern. „Im Vergleich der Klimaperioden 1961 bis 1990 und 1991 bis 2020 sind Hitzewellen um rund 50 Prozent häufiger geworden“, sagt Klimatologe Alexander Orlik, „und eine durchschnittliche Hitzewelle dauert je nach Landeshauptstadt mittlerweile um ein bis vier Tage länger als früher.“

Zwei Beispiele:

An der Wetterstation Linz Stadt gab es im Zeitraum 1961 bis 1990 durchschnittlich alle drei Jahre eine Hitzewelle und die mittlere Dauer lag bei sieben Tagen. Im Zeitraum 1991 bis 2020 gab es durchschnittlich schon alle ein bis zwei Jahre eine Hitzewelle, mit einer mittleren Dauer von acht Tagen.

An der Wetterstation Klagenfurt Flughafen gab es im Zeitraum 1961 bis 1990 durchschnittlich alle zwei bis drei Jahre eine Hitzewelle und die mittlere Dauer lag bei sechs Tagen. Im Zeitraum 1991 bis 2020 gab es durchschnittlich schon jedes Jahr eine Hitzewelle, mit einer mittleren Dauer von zehn Tagen.
geosphere-at
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