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16.07.2010 | 03:40 | Große Belastung für ältere Menschen  

Hitzewellen machen nicht allen gleich stark zu schaffen

Rom - Hitzewellen, die in diesen Wochen wieder eine Glutglocke über Europa legen, machen den Menschen verschieden stark zu schaffen.

Hitzewellen machen nicht allen gleich stark zu schaffen
Das drückt sich auch in der Zahl der Sterbefälle aus, wie eine vergleichende Studie in neun europäischen Städten jetzt ergab. «Langanhaltende Hitzewellen wirken sich dabei am stärksten auf die Sterblichkeit aus, und die älteren Menschen, vor allem die Frauen, sind am meisten gefährdet», hält Daniela D'Ippoliti von den regionalen Gesundheitsbehörden in Rom fest.

Sie hat zusammen mit einem Forscherteam den Zusammenhang zwischen Hitzewellen und einer Zunahme der Sterbefälle bei über 65-Jährigen untersucht und berichtet darüber in der jüngsten Ausgabe des Journals «Environmental Health».

Die Folgen der Hitzewellen der untersuchten Jahre 1990 bis 2004, gemessen nach Intensität, Dauer und Zeitpunkt im Sommer, erwiesen sich als bemerkenswert unterschiedlich: Während es in München nur 7,6 Prozent mehr Sterbefälle in der Hitzeperiode gab, waren es in der norditalienischen Metropole Mailand sogar 33,6 Prozent mehr. Hielt die Hitzewelle an und war äußerst intensiv, führte das an einigen Tagen sogar zu einer eineinhalb- bis dreifach erhöhten Sterblichkeit, besagt die Studie.

Mehr Senioren raffte der «Backofen» in mediterranen Städten (plus 21,8 Prozent) als in nördlichen Metropolen (plus 12,4 Prozent) dahin. Allein in München nahmen die Todesfälle durch Atemwegserkrankungen nicht deutlich zu.

Bei ihrem «EuroHEAT» genannten Projekt verglichen die Forscher die Städte Athen, Barcelona, Budapest, London, Mailand, München, Paris, Rom und Valencia mit zusammen etwa 25 Millionen Bewohnern. Die Studie verweist auf Szenarien des Klimawandels, die davon ausgehen, «dass extreme Wetterereignisse künftig selbst in Regionen zunehmen dürften, in denen es bislang nicht häufig Hitzewellen gab».

Die jeweiligen Vorsorgeprogramme in den Städten sollten deshalb überall Senioren, Frauen und den Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen gelten, um einem Anstieg der Sterbefälle durch die Gluthitze vorzubeugen. «Für unsere Studie hatten wir keine Daten, warum der Unterschied zwischen den neun Städten so groß ist», sagte Daniela D'Ippoliti der Nachrichtenagentur dpa.

In früheren Studien dazu sei aber deutlich geworden, dass der Grad der gesellschaftliche Isolation der Senioren und auch die Einkommenshöhe ebenso eine Rolle spielten wie das Maß an Vorsorge, erklärte sie auf die Frage, warum München besser als andere Städte abgeschnitten habe. (dpa)
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