Das bestätigte der Ausschuss-Vorsitzende Ralf Witzel (FDP) am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Kachelmann hatte am 13. Juli mittags in einem Tweet gewarnt, es werde «womöglich Zeit, Menschen allmählich behördlicherseits und medial auf ein Hochwasser-Szenario vorzubereiten». In der folgenden Nacht kam es zu ersten Überschwemmungen.
Am Freitag soll der Ausschuss ab circa 14 Uhr tagen und erstmals öffentlich Zeugen verhören. Neben Kachelmann ist die britische Hydrologie-Professorin Hannah Cloke für den Tag geladen. Sie hatte an der Entwicklung des europäischen Hochwasser-Warnsystems EFAS mitgewirkt und nach der
Flutkatastrophe den Behörden ein «monumentales» Systemversagen vorgeworfen.
Zudem wurden der Chef der Düsseldorfer Staatskanzlei, Nathanael Liminski (CDU), sowie Kanzleramtschef Helge Braun (
CDU) für Freitag eingeladen. Laut Witzel will man von den beiden erfahren, in welchem Volumen und wann weitere Unterlagen von Landes- und Bundesregierung zu erwarten sind. Über das Vorgehen seien sich alle Fraktionen einig. Die
SPD hatte in der «WAZ» den ihrer Ansicht nach schleppenden Eingang an Akten kritisiert. Zusagen gab es von Liminski und Braun zunächst noch nicht.
Der Ausschuss soll mögliche Versäumnisse, Unterlassungen oder Fehleinschätzungen der NRW-Landesregierung und nachgeordneter Behörden in Zusammenhang mit dem verheerenden Hochwasser von Mitte Juli mit 49 Toten in NRW untersuchen. Im Frühjahr 2022 soll dem Landtag ein öffentlicher Bericht über die bis dahin vorliegenden Erkenntnisse vorgelegt werden. Im Mai 2022 sind in NRW Landtagswahlen.