(c) proplanta Häufige Störungen könnten nach Ansicht des hessischen Landesjagdverbandes (LJV) sogar zur Erhöhung der Abschussquoten führen.
Spaziergänger und Wintersportler sollten auf Wanderwegen, Skipisten und Loipen bleiben, appellierte der LJV am Montag in Bad Nauheim.
«Rehe, Hirsche und andere Wildtiere schalten im Winter ihren Organismus auf Sparflamme», sagte LJV-Wildbiologe Rolf Becker laut Mitteilung. Die Tiere bewegten sich dann so wenig wie möglich, um nicht unnötig Energie zu verbrauchen.
«Werden die Tiere aber wiederholt aufgescheucht, bekommen sie Heißhunger auf Knospen und Rinde von jungen Bäumen», sagte Becker. Folge seien Schäden an den Waldbäumen. Dann müsse die jährliche Abschussquote erhöht werden.
«Den wenigsten Waldbesuchern und Wintersportlern ist indessen bewusst, dass auch sie den Finger am Abzug des Jagdgewehres haben», unterstrich Becker. Sie bestimmten durch ihr Verhalten im Wald mit, wie viele Wildtiere dort leben dürften.
Besonders empfindlich sind nach Beckers Worten die vom Aussterben bedrohten Birkhühner in der Rhön. Die scheuen Hühner, die nicht gejagt werden dürfen, fliehen schon ab einer Distanz von 300 Metern vor Menschen.
Bei der Flucht verbrauche das Birkwild so viel Energie, dass die seltenen Vögel an Entkräftung sterben könnten. Die Jäger sind laut Becker bestrebt, die Jagd im Winter frühzeitig zu beenden, um das Wild nicht unnötig zu beunruhigen. So ende die Jagd auf Hirsche Ende Dezember. (dpa/lhe)
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