Der Kläger Saúl Luciano verlange von RWE, sich mit knapp 20.000 Euro an Schutzmaßnahmen gegen schmelzendes Gletschereis in den Anden zu beteiligen - und will das nun vor dem Landgericht Essen durchsetzen. Über den Fall hatte zuerst die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» (Dienstag) berichtet.
Die durch die
Erderwärmung ausgelöste Gletscherschmelze bedrohe das im Tal gelegene Haus des Klägers in der Stadt Huaraz etwa 450 Kilometer nördlich von Lima, teilte die Umweltorganisation Germanwatch am Dienstag mit. Die Summe entspreche dem in Studien festgestellten Anteil von
RWE an der weltweiten Emission von Treibhausgasen. Die Klage wurde beim Landgericht Essen eingereicht.
Ein RWE-Sprecher sagte, das Unternehmen sehe keine Grundlage für einen Rechtsanspruch. Bereits in den 1990er Jahren hätten Bundesgerichtshof und Bundesverfassungsgericht eine Haftung einzelner Anlagenbetreiber für allgemeine Luftverunreinigungen verneint. In dem Urteil ging es um Waldschäden als Folge von Schwefeloxidemissionen in ganz Europa. Für weltweite
Treibhausgase müsse diese Rechtsprechung erst recht gelten, sagte der Sprecher.