Bereits heute führe die zunehmende Sommertrockenheit im Mittelmeerraum zu einem kontinuierlichen Rückgang der edlen Pilze in ihren jetzigen Hauptanbaugebieten im Norden Spaniens und Italiens sowie in Südfrankreich, erklärte diese Woche die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) im schweizerischen Birmensdorf. Diese hatte die jährlichen Ertragzahlen von Périgord-Trüffeln im Mittelmeerraum mit den dortigen meteorologischen Aufzeichnungen seit den siebziger Jahren verglichen.
Dabei sei erstmals ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Sommerklima und den darauf folgenden Trüffelerntemengen aufgefallen, erläuterte die WSL. Gleichzeitig lasse sich eine Abhängigkeit zwischen der Häufigkeit dieser Speisepilze und dem Wachstum ihrer Wirtsbäume, den Eichen, nachweisen. Falle zwischen Juni und August bei relativ geringen Temperaturen viel Niederschlag, seimit einem gesteigerten Eichenwachstum und einer guten Trüffelernte zu rechnen. Bei Trockenheit und Hitze leide nicht nur das Baumwachstum, sondern auch die winterliche Pilzproduktion, stellte das WSL fest.
Der
Klimawandel werde die Anbaubedingungen für Trüffel in Südeuropa voraussichtlich weiter verschlechtern. Profitieren dürften dagegen die Regionen nördlich der Alpen. Hier würden sich im Zuge der
Erderwärmung die Wachstumsbedingungen für Trüffel verbessern, unterstrich die WSL. Diese Prognose decke sich mit neuesten Erkenntnissen aus der Schweiz und Süddeutschland, wonach Burgunder-Trüffel (
Tuber aestivum) dort mittlerweile unerwartet häufig zu finden seien. Die Studie wurde vergangeneWoche in der Zeitschrift „Nature Climate Change“ veröffentlicht. (AgE)