Die
Energieversorgung und der Verkehr als Hauptverursacher der globalen Erwärmung müssten künftig ohne Öl und Kohle auskommen, um den Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid (
CO2) zu senken, forderte Claudia Kempfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (Berlin) am Dienstag in Frankfurt. Eine Umstellung der Energieversorgung sei unterm Strich billiger, als die Schäden des Klimawandels zu beseitigen. Allgemein rechnen Forscher nicht nur mit einer globalen Erwärmung, sondern auch mit einer Zunahme extremer Ereignisse wie
Überschwemmungen und Dürren.
Allerdings seien die Preise für Öl und Kohle immer noch nicht hoch genug, um die Trendwende zu einer CO2-freien Energieversorgung zu schaffen. «Es wird ungeheuer viel Energie verschwendet», sagte Kempfert. Die Bankenkrise habe gezeigt, wie viel Geld in kurzer Zeit mobilisiert werden könne. Anders als im
Klimaschutz seien sich aber hier rund um den Globus alle einig gewesen, und es habe sich gezeigt, dass gemeinsames Handeln erfolgreich sei, ergänzte Frank Chmielewski von der Berliner Humboldt-Universität. Wenn das auch im Klimaschutz gelinge, könnten drei Effekte gleichzeitig erzielt werden, so Kempfert: Schäden vermeiden, Kosten reduzieren und die Wirtschaft mit Investitionen ankurbeln.
Kempfert und Chmielewski gehören zu den Autoren des Themenhefts «Klimawandel im Industriezeitalter» der «Geographischen Rundschau», das im Westermann Verlag erschienen ist. Darin fassen verschiedene Wissenschaftler den aktuellen Stand des Wissens über Konsequenzen des Klimawandels, Abwehrmaßnahmen und Anpassungsstrategien zusammen. (dpa)