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17.01.2024 | 07:30 | Klimareport 

Klimawandel wird spürbar - Mehr Extremereignisse im Norden

Flintbek - Nach einem neuen Klimareport des schleswig-holsteinischen Landesamtes für Umwelt hat der Klimawandel vermehrt spürbare Auswirkungen auf das nördlichste Bundesland.

Klimawandel Nordsee
Ob Trockenheit oder Regenfälle - Wetterextreme aufgrund des Klimawandels nehmen auch im nördlichsten Bundesland zu. Ein aktueller Klimareport soll nun Prognosen für die Zukunft treffen und Handlungsempfehlungen geben. (c) wil tilroe-otte - fotolia.com
Dies verdeutlicht der Bericht, den Umweltstaatssekretär Joschka Knuth am Mittwoch in Flintbek überreicht bekam. Seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1881 habe sich die Temperatur in Schleswig-Holstein im Jahresmittel um 1,6 Grad erhöht, heißt es in dem gemeinsam mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) erarbeiteten Report.

Langfristig wird demnach ein weiterer Anstieg der Temperaturen erwartet: Würde weitergemacht wie bisher, könnte dies bis zum Jahr 2100 eine Erhöhung der Temperaturen von etwa 3,6 Grad zu Folge haben. Bei einem Klimaschutz-Szenario sei dagegen nur eine weitere Erhöhung von etwa 1,2 Grad Celsius zu erwarten.

Die erhöhten Lufttemperaturen führen laut des Reports zu mehr Niederschlags-Extremereignissen, da der Zusammenhang zwischen Lufttemperatur und Wassergehalt der Luft exponentiell verläuft. Ein gleichzeitig hoher Grundwasserspiegel könne zudem das Hochwasserrisiko erhöhen. Jahrhundertereignisse wie die Sturmflut an der Ostsee im Oktober könnten künftig häufiger auftreten.

Aus der Broschüre gehe zudem hervor, dass der Meeresspiegel bei ungebremsten Treibhausgasemissionen bis 2100 um mehr als einen Meter steige, teilte das Umweltministerium weiter mit. Dies seien besonders für Niederungen in Schleswig-Holstein keine guten Nachrichten. «Die Auswirkungen des Klimawandels, mit Starkregen und steigendem Meeresspiegel, beanspruchen unsere unter Normalnull gelegenen Landstriche massiv», sagte Umweltstaatssekretär Knuth.

Der Direktor des Landesamtes für Umwelt, Matthias Hoppe-Kossak, erwartet, dass die Extremsituationen, wie andauernde Trockenheit und Zeiten erhöhter Niederschläge, zunehmen. Auch zeige der Report, dass beispielsweise die Folgen des Dürrejahres 2018 regional trotz aktuell starker Regenfälle weiter anhielten.

So seien besonders die sandigen und grundwasserfernen Böden der Geestlandschaften am stärkten von Ertragsausfällen in Folge der Trockenheit betroffen gewesen. Diese Böden könnten sich auch in Zukunft zunehmend als ertragsunsicher erweisen, wodurch eine klimaangepasste Bewirtschaftung für Schleswig-Holstein von besonderer Bedeutung sei, erläuterte Hoppe-Kossak weiter.

Anhand der im Klimareport enthaltenden Daten sei die aktualisierte Version letztendlich eine wichtige Grundlage für die Arbeit der Landesregierung, betonte der Staatssekretär - die Erstauflage war im Jahr 2017 erschienen. «Er gibt uns Hinweise für dringend notwendige Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen.» Noch im Januar solle zudem ein Klimaschutzprogramm im Landtag verabschiedet werden.
dpa/lno
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