Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
28.11.2017 | 06:50 | Wolfsmanagement 

Mehr Weidezäune gegen Wölfe

Wiesbaden - Umweltministerium unterstützt Präventionsmaßnahmen und verstärkt Beratung zur Sicherung von Zäunen und Herdenschutzmaßnahmen.

Herdenschutz
Wolf im Odenwald: Weidezäune verstärken. (c) proplanta
Im Odenwald wurden im November mehrere Schafe und eine Ziege durch einen Wolf gerissen. Dies hat eine genetische Untersuchung durch das Senckenberg Institut Fachgebiet Naturschutzgenetik in Gelnhausen nun bestätigt.

„Hessen ist schon seit einiger Zeit ein Wolfserwartungsland. Das gilt natürlich auch für den Odenwald als wenig besiedeltes Gebiet mit großen landschaftlichen Freiflächen. Für Schäferinnen und Schäfer und alle anderen Tierhalter bedeutet das, dass sie alle Instrumente nutzen müssen, um ihre Herden auch wirksam zu schützen. Dazu gehören zu allererst Elektrozäune, aber auch Herdenschutztiere“, sagte Umweltministerin Priska Hinz heute in Wiesbaden.

„Bereits jetzt helfen wir den Tierhalterinnen und Tierhalter finanziell: Es stehen in diesem Jahr noch Fördergelder zur Verfügung, um für den zusätzlichen Aufwand der regelmäßigen Zaunkontrollen aufzukommen“, sagte die Ministerin. Nur wenn Wölfe regelmäßig feststellen, dass Nutztiere rundum durch Elektrozäune geschützt sind, fressen sie weiterhin Wildtiere.

„Vor allem Schäferinnen und Schäfer leisten eine sehr wichtige Arbeit im Sinne der extensiven Grünlandpflege und des Naturschutzes. Wir werden unsere bisherigen finanziellen Hilfen und Beratungsangebote verstärken. Ein friedliches Nebeneinander von Mensch und Wolf ist möglich und kann entsprechend geregelt werden“, kündigte die Ministerin an.

Das Land unterstützt die Schafhalterinnen und Schafhalter mit verschiedenen Beratungsangeboten. Der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) bietet umfangreiche Informationen rund um das Thema Herdenschutz an.

„Prävention ist hierbei das Schlüsselwort: Es ist wichtig, dass die Schäferinnen und Schäfer die Möglichkeiten des Herdenschutzes kennen und rechtzeitig vorsorgen. Mangelhafte Zäune schrecken ein hungriges Raubtier nicht ab“, so Hinz. Sie wies noch einmal darauf hin, dass Wölfe scheue Tiere sind, die sich für Menschen nicht interessieren.

Falls sich ein wolfsähnliches Tier einem Menschen nähert, sollte er durch lautes Sprechen verjagt werden. Spaziergängerinnen und Spaziergängern im Odenwald wird zudem empfohlen, ihre Hunde an der Leine führen.

Am 10. November waren bei Mossautal-Hüttenthal ein Schaf und eine Ziege und am 16. November bei Hesseneck-Kailbach im Odenwaldkreis mehrere Schafe getötet worden. Bereits im September war bei Wald-Michelbach ein Wolf im Wald fotografiert worden. Bislang hatte sich der Wolf ausschließlich von Wildtieren ernährt. Damit dies so bleibt, sollten Tierhalter regelmäßig ihren Zaun auf die Funktionsfähigkeit überprüfen und darauf achten, dass er keine Lücken hat.
umwelt-hessen
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Beschuss, Köder, Schlagfallen - mehr Wölfe illegal getötet

 Schafzüchter für umsetzbare Regelung für Abschuss von Problemwölfen

 Wolfsabschuss noch nicht vereinfacht

 Land setzt beim Thema Wolf auf Prävention

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken