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04.06.2016 | 06:08

Meteorologen: Unwetterlage absolut außergewöhnlich - Ende nicht absehbar

Offenbach - Die Unwetterlage hält sich hartnäckig in Deutschland. Schuld an den wiederholten schweren Gewittern mit Starkregen ist eine Großwetterlage mit der Bezeichnung «Tief Mitteleuropa».

Unwetterlage in Süddeutschland
Meteorologen sind zurückhaltend mit Superlativen. Aber die Unwetter dieser Tage nennen sogar sie «absolut außergewöhnlich». Und die Serie ist noch nicht zu Ende. (c) proplanta
«Ausmaß und Andauer des Unwettergeschehens sind absolut außergewöhnlich», schreiben Experten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in einem am Freitag veröffentlichten Zwischenbericht.

Nur alle 100 Jahre falle so viel Regen in kurzer Zeit wie beispielsweise in den betroffenen baden-württembergischen Orten, wo am vergangenen Sonntag mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter in weniger als sechs Stunden niedergingen. Seit Fronleichnam (26. Mai) beherrsche die Großwetterlage «Tief Mitteleuropa» das Wetter in Deutschland. Eine solche Wetterlage habe auch die Jahrhunderthochwasser 2013 in Süddeutschland und 2002 an der Elbe ausgelöst.

Ein riesiges Höhentief liege seit Tagen fast unbeweglich in mehr als fünf Kilometern Höhe über weiten Teilen Mitteleuropas, erläuterte DWD-Sprecher Andreas Friedrich. Weil in der Atmosphäre nur wenig Bewegung ist, ziehen auch die Bodentiefs - nach «Elvira» seit einigen Tagen «Friederike» - nur sehr langsam. In der feucht-warmen Luft bilden sich häufig Gewitter, deren Wolken ebenfalls standfest sind und ihren Regen auf eine Stelle abladen.

«Die schadenträchtige Wetterlage ist noch nicht abgeschlossen», heißt es in dem Zwischenbericht. Für den Freitagabend galten neue Warnungen vor schweren Gewittern mit Starkregen und Hagel für den äußersten Süden Deutschlands.

«Tief Mitteleuropa» komme immer wieder vor, aber die Wetterlage halte sich selten so lange, sagte Friedrich. «Eine Begründung dafür gibt es nicht, das ist Zufall.»

Der DWD habe Hinweise auf ein vermehrtes Auftreten von Starkregen in den vergangenen 15 Jahren, heißt es in dem Zwischenbericht. Konkrete Zahlen und Vergleiche gibt es aber nicht.
dpa
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