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07.12.2022 | 07:30 | Artenschutz 

Ministerin Lemke hofft auf Trendwende bei Weltnaturgipfel

Berlin - Kurz vor Beginn des Weltnaturgipfels im kanadischen Montreal hat Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) die Dringlichkeit sofortiger Maßnahmen gegen das massenhafte Artensterben hervorgehoben.

Artenvielfalt
Ministerin Lemke: Weltnaturgipfel muss Trendwende bringen. (c) proplanta
Ziel der Konferenz, die am Mittwoch offiziell startet, müsse eine globale Vereinbarung mit «messbaren Zielen» sein, betonte Lemke am Dienstag. Außerdem müssten am Ende wirksame Umsetzungs- und Kontrollmechanismen und eine solide finanzielle Grundlage stehen. Nur so könne die nötige Trendwende gelingen.

Die Menschheit zerstöre derzeit lebenswichtige Ökosysteme in einem «atemberaubenden Tempo». Eine Anpassung daran sei «nicht mehr hinreichend gewährleistet», betonte sie. «Wir verlieren biologische Vielfalt in einem schlimmen, schnellen Tempo - bis zu 100 Mal schneller als im Schnitt der letzten zehn Millionen Jahre.»

Als eines der Hauptziele der anstehenden Verhandlungen nannte Lemke ein globales Rahmenwerk, das alle Hauptursachen des Artensterbens benennen müsse - darunter die Übernutzung von Land, die Ausbeutung natürlicher Ressourcen sowie die globale Umweltverschmutzung.

Außerdem brauche es dringend Fortschritte beim Bestreben, mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen bis 2030 unter Schutz zu stellen. Das entspräche im Vergleich zum Status Quo einer Verdopplung der Schutzflächen an Land und einer Vervierfachung bei den Meeren, erklärte Lemke.

Dabei gehe es ausdrücklich nicht nur darum, Zahlen festzulegen, sondern auch um Qualitätsstandards. Staatliche Subventionen, die den Artenschutz gefährden, müssten abgebaut und bereits degradierte Flächen wieder hergestellt werden. Auch diese beiden Punkte seien Gegenstand der Verhandlungen.

Die Grünen-Politikerin räumte ein, dass die derzeitige geopolitische Lage samt Energiepreiskrise eine «denkbar schlechte Voraussetzung» für den Schutz der globalen Artenvielfalt sei. Insgesamt sehe sie aber Spielraum für Fortschritte. «Die Verhandlungen in den nächsten Tagen werden zeigen, wie weit wir kommen.»

Bis zum 19. Dezember wollen sich Vertreterinnen und Vertreter von insgesamt 196 Staaten in Montreal an einen Tisch setzen, um Fortschritte für den globalen Artenschutz zu erreichen. Lemke selbst wird nach Angaben ihres Ministeriums, das für Deutschland die Verhandlungsführung innehat, ab 14. Dezember vor Ort sein.
dpa
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