Trockene Böden und braune Rasenflächen bereiten derzeit vielen Saarländern Sorge. Doch Umweltministerin Petra Berg gibt Entwarnung: Die aktuelle Lage sei keine Gefahr für den Grundwasservorrat. (c) proplanta
Während die Maximalentnahme zwischen 1970 und 1985 noch bei 103 Millionen Kubikmetern jährlich gelegen habe, betrage sie seit etwa zehn Jahren konstant etwa 67 Millionen Kubikmeter pro Jahr. Diese Zahlen nannte Hydrogeologe Thomas Walter vom Umweltministerium am Freitag in Saarbrücken. Zurückzuführen sei dies vor allem darauf, dass viele Industriebetriebe den Wasserverbrauch reduziert hätten. Zudem sei der private Verbrauch von 140 Liter pro Person am Tag auf 120 Liter zurückgegangen.
Auch Umweltministerin Petra Berg (SPD) bewertete die aktuellen Zahlen zur Grundwasserversorgung positiv: «Es besteht überhaupt kein Anlass zur Sorge», sagte sie. Die Speicher, die vor allem in den Wintermonaten aufgefüllt werden, seien nicht betroffen von der Trockenheit der Böden im Sommer. Nach wissenschaftlichen und praktischen Auswertungen gebe es keine Anzeichen, dass die Grundwasserneubildung zurückgehe.
Aktuell sei auch an keine Einschränkungen im privaten Wasserverbrauch - etwa beim Autowaschen, bei Swimmingpools oder bei der Rasenbewässerung - gedacht. «Aber wie mit allen besonders schützenswerten Gütern sollte man mit Wasser sorgsam umgehen», appellierte sie.
Auch nach Ansicht von Klaus Blug, Geschäftsführer des Verbandes der Energie- und Wasserwirtschaft des Saarlandes, darf die Aussage, dass es kein Grund zur Besorgnis gebe, «nicht missinterpretiert werden als Aufruf zum Verschwenden». Es müsse technisch ein Unterschied gemacht werden, welches Wasserangebot zur Verfügung stehe und was die Versorger über ihre Pumpen, Speicher und Rohrleitungen zu dem einzelnen Verbraucher führen könnten. Möglicherweise müssten sich die Wasserversorger darauf einstellen, ihre Infrastruktur anzupassen, neue Hochbehälter zu bauen oder die alten zu ertüchtigen.
Eine zukunftssichere Wasserversorgung im Saarland ist auch das Ziel des neuen Masterplans, den die Landesregierung derzeit gemeinsam mit allen 40 Wasserversorgungsunternehmen und den Wasserversorgungsverbänden erarbeitet und im März 2024 vorlegen will. Darin gehe es auch um Handlungsempfehlungen. Die aktuellen Daten seien zwar beruhigend, so Berg, «aber bei weiter fortschreitendem Klimawandel wollen wir auf alles vorbereitet sein».