Naturschutzverbände haben es in anderen Bundesländern bereits vorgemacht - nun soll auch in Nordrhein-Westfalen eine Volksinitiative für mehr Artenschutz beginnen. Der schwarz-gelben Regierung stellen die Initiatoren diesbezüglich ein schlechtes Zeugnis aus. (c) proplanta
Gemeinsam mit der Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt und dem Naturschutzbund Deutschland (Nabu) in Nordrhein-Westfalen würden konkrete Vorschläge erarbeitet, um unter anderem dem Rückgang von Insekten-, Vogel- und Pflanzenarten entgegenzuwirken. Noch im Frühjahr solle die Unterschriftensammlung beginnen.
Die derzeitige Artenschutzpolitik der Landesregierung nannte Sticht «eine einzige Fehlstelle». Eine wichtige Stellschraube, an der die Verbände ansetzen wollen, sei der Flächenverbrauch. Täglich gehe Natur für Wohn- und Gewerbegebiete, Straßenbau und die Rohstoffgewinnung verloren.
In Nordrhein-Westfalen sind laut Nabu knapp 50 Prozent aller Tier- und Pflanzenarten gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Darunter fielen etwa Wildbienen, bestimmte Schmetterlinge oder Wiesenvögel wie das Rebhuhn.
Damit der Landtag über die Initiative berät, brauchen die Initiatoren die Unterschriften von 0,5 Prozent der Wahlberechtigten - also rund 66.000.
In Bayern war der Gesetzentwurf eines ähnlichen Volksbegehrens im vergangenen Jahr von der Mehrheit der Landtagsabgeordneten angenommen worden. Fast 18,4 Prozent der Wahlberechtigten hatten dafür votiert.
Auch in Baden-Württemberg und Brandenburg wurden Volksinitiativen zum Artenschutz von Umweltverbänden auf den Weg gebracht.