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28.09.2022 | 15:32 | Gletscherschmelze 

Negativrekord: Schweizer Gletscher schrumpften 2022 um drei Kubikkilometer

Bern - Die Gletscher in den Schweizer Alpen sind dieses Jahr laut Wissenschaftlern so stark geschmolzen wie nie zuvor seit Beginn der Aufzeichnungen vor etwas mehr als 100 Jahren.

Gletscher
(c) proplanta
Wegen der geringen Schneemengen im Winter und der anhaltenden Hitzewellen im Sommer gingen rund drei Kubikkilometer Eis verloren, wie eine Expertenkommission der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz am Mittwoch berichtete. Das entspricht mehr als sechs Prozent des Gletschervolumens.

Im Zuge des Klimawandels fiel schon in vergangenen Jahren in tieferen Lagen weniger Schnee, während die Schmelzperiode immer früher im Jahr einsetzte. Laut der Akademie war die Schneedecke, die die Gletscher vor der Sonne schützt, im vergangenen Frühling so dünn wie selten zuvor. Dazu kamen zwischen März und Juni große Mengen an Saharastaub. Der verunreinigte Schnee nahm deshalb mehr Sonnenenergie auf und schmolz schneller, hieß es. Die starke Sommerhitze habe dem Eis dann weiter zugesetzt.

Im Mittelwert verloren die Schweizer Gletscher dieses Jahr drei Meter an Dicke, wie die Messungen ergaben. Kleinere Gletscher wie der Pizolgletscher, der Vadret dal Corvatsch und der Schwarzbachfirn seien jetzt praktisch verschwunden, berichtete die Akademie. Die Messungen wurden deshalb dort eingestellt.

Laut der Akademie spielen Gletscher besonders in heißen und trockenen Jahren eine wichte Rolle für den Wasserhaushalt und die Energieversorgung der Schweiz. «Alleine die Eisschmelze in Juli und August hätte genügend Wasser geliefert, um sämtliche Stauseen der Schweizer Alpen von null auf zu füllen», erklärte das Expertenteam.
dpa
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