(c) proplanta Lange vor dem ersten Spatenstich soll der damalige Berliner Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) Warnungen von Experten vor einem Überfliegen des Müggelsees ignoriert haben, wie «Der Tagesspiegel» und der Sender RBB am Samstag berichteten.
Demnach hätten Fachleute der Umweltverwaltung im Juli 2000 in einer Stellungnahme des Senats eine Passage streichen müssen, in der auf mögliche schädliche Auswirkungen von Flugbenzin auf das Trinkwasser hingewiesen wurde. Strieder wolle sich zu den Vorwürfen nicht äußern, schrieb der «Tagesspiegel» am Sonntag.
Stephan Natz, Sprecher der Berliner Wasserbetriebe, glaubt nicht an eine Verschmutzung des Trinkwassers durch Flugverkehr. Bereits seit Jahren werde der Müggelsee von Flugzeugen überflogen, ohne dass es eine Beeinträchtigung der Wasserqualität gebe, zitierte ihn am Sonntag die «Berliner Morgenpost». Auch am Tegeler See, der ebenfalls seit Jahrzehnten überflogen werde, habe es keinerlei Mängel am Trinkwasser gegeben.
Der «Tagesspiegel» zitierte außerdem aus einer Antwort der Wasserbetriebe auf eine parlamentarischen Anfrage der SPD-Abgeordneten Renate Harant von vor zwei Jahren. Demnach gibt es im «gesamten Berliner Raum (...) keine Hinweise auf Verunreinigungen des Grund- und Oberflächenwassers durch Kerosin oder durch Verbrennungsrückstände im Flugbetrieb».
Über das Dokument mit der Warnung hatte die «Berliner Zeitung» schon im Mai 2012 berichtet. Namen waren in dem Zusammenhang nicht genannt worden. In einer Aktennotiz hieß es dem RBB zufolge, die Kritik der Experten sei auf Drängen des damaligen Senators gestrichen worden. (dpa/bb)
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