Angeführt von Großbritannien und den Niederlanden drängen einige Länder darauf, das EU-Ziel zur Reduzierung des Kohlendioxid (CO2)-Ausstoßes von 20 auf 30 Prozent zu erhöhen, hieß es am Samstag in Sevilla am Rande des Treffens der europäischen Umweltminister aus EU-Verhandlungskreisen. Das bislang beschlossene Ziel sieht eine Verringerung um 20 Prozent bis 2020 vor sowie die Erhöhung auf 30 Prozent, wenn andere Industrieländer im Rahmen eines verbindlichen Weltklimaabkommens vergleichbare Zugeständnisse machen.
Der Kopenhagener Weltklimagipfel beschloss im vergangenen Dezember, dass jedes Land bis zum 31. Januar bei den Vereinten Nationen sein CO2-Reduktionsziel hinterlegt. Dies soll als Grundlage für die weiteren globalen Klimaverhandlungen dienen. Im Dezember will die Staatengemeinschaft in Mexiko einen neuen Anlauf nehmen, um nach dem weitgehend gescheiterten Kopenhagener
Klimagipfel doch noch zu einem rechtsverbindlichen Weltklimavertrag zu kommen.
Da die EU bei den Verhandlungen geschlossen auftritt, soll am 31. Januar eigentlich ein einheitliches EU-Ziel hinterlegt werden. Auch diese Frage sei aber noch umstritten, hieß es aus Verhandlungskreisen. Polen und Italien wiederum hätten sich dafür ausgesprochen, nur 20 Prozent zuzusagen - ohne die an Bedingungen geknüpften 30 Prozent zu erwähnen. Dies wäre aber eine erhebliche Abweichung von der bisherigen EU-Linie, die beispielsweise Frankreich blockieren würde. Jetzt sollen die europäischen Botschafter den Streit am 20. Januar in Brüssel klären. (dpa)