22.09.2014 | 18:19 | Meeresboden
Nord- und Ostsee werden kartiertStralsund - Nord- und Ostsee sind Industriegebiete: Schifffahrt, Fischerei und Offshore-Projekte beeinflussen Lebensräume und die in den Meeren lebenden Tiere wie die Schweinswale. Im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz erfassen Forscher Meeresboden, Lebensräume und Störungen. |
(c) proplanta Der Meeresboden von Nord- und Ostsee und die dort vorkommenden Lebensgemeinschaften werden erstmals umfassend kartiert. Rund 150 Wissenschaftler beraten seit Montag in Stralsund über die marinen Lebensräume.
Die Ergebnisse der Meeresbodenkartierungen sollen am Dienstag vorgestellt werden. Die Daten der Konferenz sollen eine wichtige Grundlage für Managementmaßnahmen in Nord- und Ostsee liefern, sagte die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Beate Jessel.
Schwerpunkte der bis Mittwoch geplanten Konferenz seien unter anderem die Beeinflussung der Schweinswale durch Schiffsverkehr und Baulärm sowie eine ökosystemgerechte Fischerei und die Bestandsentwicklung der Seevögel. Vorgestellt werden soll auch die Sedimentkartierung des Meeresbodens und die Erfassung der am Meeresboden lebenden Lebewesen.
Nach Angaben des BfN haben Forscher nachgewiesen, dass der Hintergrundschall in Schutzgebieten der Ostsee durch die Lärmbelastung im Fehmarnbelt und der Kadetrinne erheblich sei. Ausgelöst werde die Lärmkulisse durch das hohe Schiffsaufkommen. «Für die dort vorkommenden Schweinswale sind danach permanent mehrere Schiffe in Hörweite.» Nach Osten in den Schutzgebieten der Pommerschen Bucht nehme der Lärm ab. Dort seien über lange Zeiträume ausschließlich natürliche Geräusche zu hören.
In der Nordsee würden die Bauarbeiten für Offshore-Windparks zusätzlich zum Hintergrundschall die Möglichkeiten der Schweinswale zur Nahrungsaufnahme, Paarung und Jungenaufzucht beeinflussen. «Die Ergebnisse zeigen, wie wichtig Rückzugsgebiete für die bedrohten Schweinswale sind», sagte Jessel. Differenzierte Managementpläne für Schweinswale seien daher zukünftig von besonderer Bedeutung.
In den Forschungsprojekten wurden auch die Lebensräume und Arten vom Meeresboden bis zu den Seevögeln an der Wasseroberfläche erfasst. Dabei haben die Forscher auch Bestandstrends und Gefährdungen durch menschliche Eingriffe bewertet. (dpa)
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Weitere Artikel zum Thema |
|
|
Kommentierte Artikel |
|
|